ALTARS OF GRIEF - IRIS


Label:HYPNOTIC DIRGE
Jahr:2018
Running Time:55:55
Kategorie: Neuerscheinung
 

Altars Of Grief aus Kanada gibt es seit 2013 und haben zwei Alben veröffentlicht. Sie spielen ein finsteres Blackened Funeral Doom Metal-Gebräu. Das ist mit Sicherheit eine interessante Musikrichtung, aber auch eine, die nur schwer greifbar ist. Acht Songs sind hier enthalten; alle zwischen sechs und neun Minuten lang. Die Gitarren sind tief gestimmt, die Stimmung der Songs depressiv und finster. Sie klingen wie eine Depressive Black Metal-Band, sind aber auch zeitgemäß. Während die trägen Lavariffs der tiefen Gitarren sehr düster und bedrückend daherkommen und auch der Growlgesang überzeugen kann, gibt es aber auch Dinge, die nicht so gut kommen. Das sind zum einen die melodischen Gitarren, die kraftlos klingen und nicht ins Ohr wollen und zum anderen auch der zum Beispiel beim Opener „Isolation“ viel verwendete, tiefe Klargesang, der auf Dauer einfach nervt. Das Neun-Minuten-Monster muss erst einmal überstanden werden. Geiler kommen schon die darauffolgenden, überraschend schnell geknüppelten „Desolation“ und „Iris“. Aber auch hier nervt der gequält klingende Klargesang, der mich manchmal etwas an Borknagar erinnert, aber eben nicht so gut. Okay, solche Musik ist bei den Laufzeiten eh schon anstrengend. Dafür dass recht wenig passiert, dauern die Songs und vor allem das gesamte Album viel zu lange. Auch ist mir der Gesamtsound dann doch zu modern. Es gibt viele Depressive Black Metal-Bands, die so klingen. Mit den fetten Keyboards im Hintergrund fühlt man sich auch mal an Ambient Black Metal erinnert. Gut gemacht ist die Musik hier ganz bestimmt, aber eben auch zu sperrig, damit etwas davon hängen bleibt. Das hier ist eher anspruchsvolle Musik für Fans von Opeth, Katatonia, Negura Bunget oder Anathema als für echte Funeral Doom-Fans. Es funktioniert als Gesamtwerk, ist aber schwer zu erfassen. Nur für Hartgesottene und Szene-Kenner!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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