CALLEJON - HARTGELD IM CLUB


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2019
Running Time:45:19
Kategorie: Neuerscheinung
 

Vor einigen Jahren gab es von Callejon, beziehungsweise zu diesem Zeitpunkt Kallejon, einmal ein Coveralbum. „Man Spricht Deutsch“ hieß es damals. Darauf verpackten die fünf Düsseldorfer deutsche Pop-Hits von Die Ärzte bis Tic Tac Toe, in ein dreckiges, hartes Metalcore-Gewand. Was damals gut funktionierte, kann heute ja nicht verkehrt sein oder? Also wird im Hause Callejon erneut gecovert. Dieses Mal nehmen sie sich deutschen Hip Hop vor. Auf „Hartgeld Im Club“, werden Songs von unter anderem Sido, Materia, Deichkind und Rin, neu interpretiert. Bei Titeln wie dem K.I.Z. Partykracher „Urlaub Im Gehirn“ oder Sidos „Schlechtes Vorbild“, funktioniert das im Großen und Ganzen noch recht gut. Allerdings ist es alles etwas zu gewollt auf dreckig und hart getrimmt. Zu diesem Zweck wird das Tempo auch ordentlich angezogen, wodurch die Beiträge allerdings etwas zu gehetzt klingen. Auch Materias „Kids (Zwei Finger An Den Kopf)“ hat schon was. Allerdings wird der ein oder andere wissen dass auch Hämatom diesen Song schon einmal verrockt hat und deren Version klingt einfach fetter. Noch dünner wird es bei „Palmen Aus Plastik“. Der Schrei-Rap von Sänger Basti wirkt dabei einfach eintönig, so kommt kein wirkliches Crossover Feeling auf. „Arbeit Nervt“ der Deutschrap Legenden Deichkind, klingt als Metalcore-Kracher eigentlich wirklich gut, allerdings verkünsteln sich Callejon hier etwas zu viel, wodurch der Aufbau des Titels etwas zu komplex wird, um wirklich fett zu sein. Haftbefehls „Ich Rolle Mit Meim Besten“, ist Rifftechnisch von Two-Step-Hardcore aller Hatebreed inspiriert, bleibt allerdings etwas zu Stumpf, um ähnlich geil wie die Tracks der Inspirationsgeber zu sein. Allerdings sind auch zwei wirklich geile Nummern auf „Hardgeld Im Club“ zu finden. Erst mal hätten wir da den gleichnamigen Titeltrack. Außerdem liefern Callejon in Zusammenarbeit mit K.I.Z. und Ice T noch „Porn From Spain III“. Diese beiden Neuaufführungen klingen gut, schnell, authentisch, genau so wie man Callejon kennt und wie man sie sich wünscht. Die Idee hinter diesem Coveralbum ist nicht grundsätzlich falsch, doch an der Umsetzung hapert es. Bleibt zu hoffen, dass Callejon nun erst mal wieder einige eigene Songs nach altbewährtem Konzept raus haut, oder falls sie wieder Covern wollen, es schlicht besser umsetzen als auf „Hartgeld Im Club“.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


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