BETONTOD - ANTIROCKSTARS


Label:BETTER THAN HELL
Jahr:2011
Running Time:43:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

In der modernen deutschen Punk-Szene sind die Jungs von Betontod seit circa zwanzig Jahren angesagt. Gerade auf Tour um ihr aktuelles Album „Antirockstars“ zu promoten. Leider kann ich die Band nur zur Konkurrenz vergleichen, da mir ihre anderen Werke durch die Lappen gegangen sind. Fan dieser Band kann werden wer die Bedienung typischer Klischees mag. Durchaus melodisch mit einem Auge zu den Charts, phrasieren die Jungs die typischen selbstbewussten Texte über Loyalität (zur Szene, zur Heimat um die Ecke, zu sich selbst als eigene Person und zum bodenständigen Bandcharakter), dazu eine Portion Kritik an der Gesellschaft und fertig ist die Chose. Da stehen weder lyrische noch musikalische Innovation an vorderster Front. Das typische harte Deutsch-Rock/Punk-Rock-Geballer. Rauer Gesang stets mit treibenden Anleihen zum Mitgröhlen, tragende Refrains die nahtlos in die Strophe übergehen. Auf „Nebel“ dann weibliche Gast-Vocals, passend aber nicht weltbewegend. Aber auch hier kleister mir das billige Niveau der Lyrics die Ohren zu. Meistens reitet man auf dem Image, der gute Kumpel von nebenan zu sein, ohne Vorurteile in T-Shirt und verwaschenen Jeans. Der Mucker zum Anfassen, egal ob man vor 200 oder 20.000 Fans spielt (was im letzten fall wahrscheinlich nicht passieren wird), was aber die Musik auch nicht besser macht. Mir waren im Punk immer die Texte wichtig und diesbezüglich ziehen die Jungs aus Nordrhein Westfalen an mir vorbei, da ständig Floskeln und beliebte Statements aufgezählt werden anstatt. Das ist mir zu flach und billig und das machen zu viele. Erinnert mich immer an die Pimmelprotzer aus der Gangster-Rapper-Szene. Die sind auch alle toll, hart und unbiegsam. Ich werde das Gefühl nicht los derart Kapellen vor Jahren im Haus der Jugend in Bottrop gesehen zu haben. Da gab es mal mit den Upright Citizens eine fette Punk-Szene (frühe 80er-Jahre), die sich mit solchen Bands wie Betontod im Vorprogramm schmückten. Allerdings waren die noch relativ jung und neu. Punkten kann zumindest die fette Produktion und das scharfe Cover.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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