FARFLUNG - THIS CAPSULE


Label:NOISOLUTION
Jahr:2018
Running Time:52:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Farflung stammen aus Los Angeles in Kalifornien und existieren bereits seit 1992, in den unendlichen Weiten des Heavy Psych Rocks. Wie Rotor haben sie sich dem Space Rock, Stoner- oder auch Krautrock verschrieben. Sie sind aber nie über einen Undergroundstatus hinaus gekommen, obwohl sie seitdem zahlreiche Splits, EPs, Live-Scheiben und eine Handvoll Originalscheiben veröffentlicht haben, die den Genreliebhabern durchaus ans Herz gewachsen sind. Gleich der Opener "Anymore Because" klingt so fremdartig, quer und ist voll gepackt mit extraterrestrischen Geräuschen, wie es spaciger kaum noch geht. Da gibt es lange, monotone, fast stille Phasen, sich merkwürdig anhörende Percussions, ein Flüstern einer weiblichen Gestalt aber gleichwohl erdige, kräftige Riffer. "Flesh For A Moonless Star" kommt ganz sanft, mit feinen, ambienten Tunes und hörbarer Voice daher und ist voll gepackt mit durchdringenden Synthesizern. Ähnlich gestrickt ist "Red Today", welches bis auf derbe, stonerlastige Ausbrüche ebenfalls eher im Slowtempo angesiedelt ist. In den rascheren Parts ist allerdings zwischenzeitlich kaum zu erkennen, ob dort ein männlicher Marsianer oder eher eine weibliche Existenz, die unverständliche Ergüsse daher brabbelt oder ob sich sogar um generierte Stimmen handelt. Man kennt es schon vom ersten Song. So begibt sich das groß angelegte "Prostitute To Spacecraft", wieder in die unendlichen Weiten des Alls und schreibt in diesen wunderbar wechselnden Soundmustern, seine eigene Science-Fiction-Story. Man wähnt sich in einem Spektrum unterschiedlichster Klangteppiche, vernimmt Laut / Leise-Muster und vermeint gleichsam zigfache Stimmen zu vernehmen. Ein Hörgenuss, für den, der sich dieser Muße annimmt. Mit etwas melancholischen Ansätzen geht unsere Reise zu den Sternen mit "When Dull Wolves Dream", dem Ende entgegen. Das Album ist übrigens dem Schlagzeuger Rodney Rodriguez gewidmet, der in 2017, und somit noch lange vor dem Release, verstarb.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht