Die niederländischen Progressive-/Thrash Metaller Sacrosanct gab es zunächst von 1988 bis 1994. In dieser Zeit veröffentlichten sie drei Alben und ein Demo. Erst 2017 gab es eine Reunion, und das Comeback-Album „Necropolis“ folgte schon in diesem Jahr. Jetzt, wo man wieder über sie redet und die Leute nach den alten Alben fragen, wühlt man auch wieder etwas in der Vergangenheit. „Truth Is – What Is“ war das Debüt im Jahr 1990. Neben den acht regulären Tracks befinden sich noch zwei weitere drauf sowie das kultige Demo „To Die Is Cast“ aus dem Vorjahr, welches musikalisch zwar schon in dieselbe Richtung ging, aber vom Sound her natürlich noch etwas räudiger war. Ihre Musik war an den US Thrash Metal angelegt, aber sehr viel technischer und vertrackter gespielt; mehr so in Richtung Coroner, Deathrow, Despair und Anacrusis. Damals gab es kaum solche Bands. Ihr Sound war durchaus ein Novum in der Szene. Was sich von den anderen erwähnten Bands jedoch unterscheidet, ist der leicht punkige Einschlag, der mich an Bands wie Tankard oder Dr. Livingdead! erinnert. Alles in allem lieferten Sacrosanct aber einen eigenständigen Cocktail, der sich nur schwierig in eine Schublade stecken lässt. Die Produktion ist druckvoll und lässt alle Facetten der vielseitigen Musik im Focus. Trotz des hohen technischen Anspruchs verrennen sich die Niederländer nicht und nerven auch nicht mit überladenen Songs. Alles hält sich gekonnt die Waage. Ein kleiner, in Vergessenheit geratener Kracher!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht