Ein schwarz-weißes Cover und ein zackiger Schriftzug: Ich hatte etwas in Richtung Black-/Thrash Metal erwartet, doch der Schein trügt: Die ersten Klänge dieser CD belehren mich schnell eines Besseren. Humungus aus West Virginia, die seit 2010 existieren, spielen hymnischen Metal mit thrashigen Elementen, aber vor allem mit starkem US Metal-Einschlag. „Warband“ ist nach zwei EP´s erst ihr erstes Album. Dennoch gehen die Amis ihre Sache sehr professionell an. Mal klingen sie wie eine Bay Area Thrash-Band, mal erinnern die Riffs aber auch an Judas Priest, Motörhead, alte Scorpions, Saxon oder Enforcer. Mit rockiger Attitüde ballern sie dennoch furios mit einigen Uptempo-Ausbrechern nach vorne los und verarbeiten auch viele klassische Heavy Metal-Einflüsse. Besonders geil ist die Spielfreude. Die Bassläufe überholen die Sologitarre regelrecht, und über allem thront der scharfkantige, hohe Gesang von Frontmann Jack Bauer, der mich gelegentlich an Bands wie Steel Prophet oder Predator erinnert. Die Produktion ist gut, aber nicht zu fett, so dass der gute, alte Heavy Metal-Spirit erhalten bleibt. Man muss ihnen aber zugutehalten, dass ihre musikalischen Vorbilder zwar klar erkennbar, jedoch nicht nur stumpf abgekupfert sind. Sie klingen nicht so billig wie viele der heutigen Retro-Bands, sondern ziehen ihr eigenes Ding durch. Das ist Old School Metal, der richtig Spaß macht!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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