Seit nun mehr fünfundzwanzig Jahren, gibt es die aus Heidenheim stammende Metal-Formation Undertow nun schon. Nach einem viertel Jahrhundert, hat eine Band selbstverständlich auch Einiges vorzuweisen. So stehen auf dem Konto von Undertow inzwischen acht Veröffentlichungen und zahlreiche Auftritte, mit ganz großen Bands der Szene wie Volbeat, Alice Cooper oder Heaven Shall Burn. Ihren Stil bezeichnen Undertow selbst, schlicht als „Metal for the People“. Zum Markenzeichen der Combo wurde der melodische Gesang die wiedererkennbaren Songstrukturen. Diese Stärken spielen sie auch auf ihrem aktuellsten Werk, mit dem Titel „Reap The Storm“ aus.  Durch eine Umbesetzung am Bass, bot sich Undertow aber auch die Möglichkeit neue Fähigkeiten zu entwickeln und in ihre Musik einfließen zu lassen. Zudem wurde nun erstmals mit längeren Soli und zweistimmigen Parts experimentiert. Das Ergebnis: Undertow klingen frischer und energiegeladener als je zuvor. Die zehn neuen, zum Teil sozialkritischen, zum Teil persönlichen Songs, weisen eine klare Erweiterung des Spektrums der Musik auf. Titel wie „Zero Type X“ oder „Dunning Krueger“, gehen in hohem Tempo geradewegs nach vorne und reißen dabei alles und jeden mit sich und noch mal härter geht es gar bei „Trails For The Blind“ zu. Der Titeltrack „Reap The Storm“ zählt zu den härteren Tracks aus dem Hause Untertow und versprüht eine enorme Energie, der man sich kaum entziehen kann. Aber auch ruhigere Titel wie „Empire“ oder „Crown Of Scars“ wirken authentisch und bleiben dank eingängigen Melodien sofort im Ohr. Mit „11 Hours“, hat es auch eine akustische Ballade aufs Album geschafft, die eine dichte, melancholische Stimmung aufbaut. Laut Sänger Joschi Baschin passt der Titel perfekt zum Entstehungsprozess des Albums, der durch Rückschläge und das meistern etlicher Herausforderungen geprägt war. Das Cover des Albums soll die Ruhe vor dem Sturm symbolisieren. Die Wirbelsäule als etwas festes, Unverrückbares und die Pusteblume als etwas empfindliches, vergängliches. Zu einem durchdachten Gesamtkonzept, gesellen sich auf „Reap The Storm“ ebenso abwechslungsreiche wie authentische Songs die den Hörer durch einen Sturm der Emotionen führen. Im Falle Undertow greift der bekannte Spruch, die Herren werden nicht älter, sondern besser.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

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