Es gibt Veränderungen im Hause Twisted Tower Dire zu vermelden. Nach dem im letzten Jahr beim Verkehrsunfall verstorbenen Sänger Tony Taylor (R.I.P.) stellt sich die Frage, wie es bei TTD weitergeht. Und wie wird sich der neue Sänger Johnny Aune einbringen? Soll der dunklere Weg, den man mit „Netherworlds“ einschlug, fortgesetzt werden, oder besinnt man sich auf alte Stärken? Der Titel „Make It Dark“ könnte auf Düsteres schliessen lassen. Mit “Mystery“ haben die Amis schon mal einem amtlichen Opener am Start, und das melodische “Snow Leopard” mit seinen verspielten Leads und Soli setzt gleich noch einen drauf. Hohes Tempo auch in „The Stone“, während „White Shadow“ mit Doublebass in den Strophen alles platt walzt, und der Refrain mit gröhlbar gestaltet wurde. Der NWoBHM wird durch Riff und Vers in „The Only Way“ gehuldigt, und setzt in Sachen Tempo noch einen drauf. Mit „Torture Torture“ liefern uns die Fünf aus Virginia noch einen Stampfer, bevor “Beyond The Gate”, ein Finalepos im Uptempo, alle oben angeführten TTD-Trademarks vereinigt und zum Mitwippen animiert. Neu-Vocalist Johnny kann mit seiner hellen, glatten Stimme mühelos mithalten und dürfte somit bei den Bandklassikern keine Probleme bekommen. Das Cover im Comicstyle lässt den Betrachter zwei Mal hinsehen, und hat auf jeden Fall etwas Eigenständiges. Auf ihrem fünften Album besinnt man sich sehr auf greifbare Melodien und verliert dabei den progressiven Touch der Frühwerke. Durch die klare Produktion kommen die Gitarren klar und nicht so dunkel wie auf dem Vorgängeralbum. Nur die Spielzeit wird dem Begriff ‚Longplayer’ im Hause TTD zum ersten Mal nicht gerecht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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