THE WIZARDS - FULL MOON IN SCORPIO


Label:FIGHTER
Jahr:2017
Running Time:45:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

The Wizards stammen aus Bilbao in Spanien, gründeten sich 2003 und legen mit "Full Moon In Scorpio" ihre zweite Langrille vor. Der Song "The Wizard", war die B-Seite, der am 13. Februar 1970 veröffentlichten Single "Paranoid" von Black Sabbath. Ergo muss man nicht viel nachfragen, welchem Genre sich die fünf Südländer verschrieben haben. Neben den Ur-Doomern aus Birmingham, werden zur Einstufung der Mucke noch Danzig, The Cult, Blue Oyster Cult, Pentagram, Deep Purple, DIO, Horisont und Electric Wizard zitiert, sprich wir wandeln im klassischen Rock der glorreichen Seventies mit okkultem Touch. Mit einem ordentlichen Brett ballert "Avidya" los und das ist merklich weniger Doom als erwartet, sondern richtig guter Classic Rock mit tollem Drive, spitzenmäßigen Klampfen, guten Tunes und selbst wenn die typische Hammond noch fehlt, muss man Uriah Heep in jedem Fall zusätzlich erwähnen. Im flotten Midtempo wird "Callilope (Cosmic Reevelations)" nachgelegt und wenn es den Begriff Groove bislang noch nicht geben würde, spätestens hier wäre er erfunden worden. Mit rauen Brettern wird das ganz klassisch gezockte "Odinist" nachgelegt und die Voice von Ian passt hier wie der sprichwörtliche "Arsch" auf Eimer. Derweil ballern Fel und Jorge an den sechssaitigen Langhälsen ein feines Riff nach dem anderen raus und gleichfalls ist die Rhythmus-Sektion mit Eneko (Bass) und Dave (Drums) richtig gut besetzt. Mit den ersten Toni Iommi-Licks und schön im langsamen Drive arbeitet das knapp achtminütige "Stardust", welches zudem mit guten mehrstimmigen Refrains um die Ecke kommt. Na endlich sind wir bei den ersten Black Sabbath Scheiben angekommen. Hört Euch mal "Leaving The Past Behind" an. Okay, die Stimme passt nicht aber ansonsten sind wir voll in Birmingham zu Beginn der 70er-Jahre, ich meine zwischen "Black Sabbath" von 1970 und "Black Sabbath Vol 4" von 1972. Mit so einem leicht psychedelischen Flair und ordentlichen Nackenbrechern drückt "Halftones To Eternity" aus den Boxen, während uns bei "Who Are You, Mr. Gurdjieff?" geballte Lavaströme umhauen. Das langsame "When We Were Gods", welch ein cooler Titel, mit sehnsüchtigen, ambienten Gitarren und verzehrender Stimme setzt den Schlusspunkt unter eine schweinegute Retroscheibe, die mich mal so eben voll weg geballert hat. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit und weniger offensichtliche Nachmache und einer Höchstbewertung dürfte beim nächsten Mal nichts mehr entgegen stehen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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