SWEEPING DEATH - IN LUCID


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:49:09
Kategorie: Neuerscheinung
Eigenproduktion
 

Erst ein Jahr ist es her, dass ich die EP „Astoria“ von Sweeping Death rezensiert habe. Nun legen die Süddeutschen schon ihr Debüt-Album hin. War die EP noch im Progressive Thrash Metal angesiedelt, so bezeichnen sie sich heute nur noch als Progressive Metal. Und der Unterschied zwischen beiden Tonträgern ist tatsächlich gewaltig! Ein einminütiges Piano-Intro eröffnet zunächst den Reigen. Weiter geht es in galoppierendem Rhythmus mit schönen Leadgitarren. Als der Gesang einsetzt, wird es fast rockig, jedoch immer wieder untersetzt mit verzwickten Breaks, die den Spielfluss jedoch nicht stören. Der Refrain klingt dann wieder ganz anders. Zwischen der EP und diesem Debüt liegen Welten. Sweeping Death haben ihre Thrash-Wurzeln im Prinzip komplett abgelegt. In der Mitte des Albums gibt es das Piano-Instrumental „Purpose“ zum Luft holen. Bei „Lucid Sin“ gibt es eine Orgel und akustische Gitarren zu hören. Im Grunde spielen sie heute klassischen Heavy Metal mit viel Groove und noch mehr Melodien. Lediglich beim Raushauer „Stratus“ schimmern die alten Thrash-Roots noch dezent durch. Progressiv ist hier vor allem das Zusammenspiel der Band, denn man hört trotz der Eingängigkeit zu jeder Sekunde, dass Sweeping Death spielerisch gehörig etwas auf der Pfanne haben! Die Gitarrenarbeit erinnert nicht selten an Iron Maiden oder alte Fates Warning, aber insgesamt lassen sich Sweeping Death in keine Schublade stecken. Auch der eigenwillige Gesang von Frontmann Elias Witzigmann lässt sich nicht mit anderen Sängern vergleichen. Sweeping Death gehören zu den wenigen heutigen Bands, die innovativ sind, ohne dabei zu nerven oder den viel zitierten roten Faden zu verlieren. Und diese Kunst muss man erst einmal beherrschen!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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