JOHANN FAUSTUS - STROLL


Label:ROUTE 17
Jahr:2018
Running Time:41:15
Kategorie: Neuerscheinung
 

Name und Cover muten seltsam an. Bei der Musik dieses Duos soll es sich aber um „Crunchy Doom Metal“ handeln. Die vier enthaltenen Songs wurden zwar schon 2011 geschrieben, aber erst zwischen 2017 und 2018 aufgenommen. Gepaart wird schwermütiger Doom Metal mit verträumten, ja stellenweise fast poppigen Melodien. Dadurch kommt eine schöne Lagerfeuer-Atmosphäre auf. Alle vier Stücke haben eine Überlänge von jeweils sieben bis zwölf Minuten. Fast zwei Minuten dauert das Piano-Intro, bevor endlich die simple, aber effektive, tiefe E-Gitarre einsetzt. Einen schönen Kontrast bietet dazu der liebliche Gesang von Frontfrau Noelle Behr. Dadurch muss ich automatisch an Bands wie Avatarium oder Blues Pills denken, auch wenn Johann Faustus sicherlich kein stumpfer Abklatsch ist. Alle vier Songs ähneln sich sehr. Trotz der langen Spielzeit passiert hier nicht allzu viel. Man setzt eher auf hypnotische Trance als auf sinnlose Frickeleien. Der Abschlusstrack „Seafoam“ erinnert mit seinen Growls an ganz frühe Anathema, im Duett mit dem weiblichen Gesang aber auch an die ganzen holländischen Doom-/Death Metal-Bands Mitte der Neunziger (The Gathering, Orphanage, Celestial Season usw.). Die warme Produktion passt perfekt zur Musik. Zwei negative Punkte gibt es aber dennoch: Zum einen liegt mir hier nur eine beschriftete CD-R vor, weil es sich hier leider nur um einen exklusiv digitalen Release und keinen physischen Tonträger handelt, zum anderen hat die Band laut Metal Archives noch das Warning-Cover „Footprints“ (war auf der 2011 veröffentlichten Demo enthalten aber kein Bestandteil von diesem Release) aufgenommen, welches ich liebend gerne auch gehört hätte. Lasst euch aber von Bandnamen und Cover nicht abschrecken: Für Doom-/Death-Fans ist diese EP hier richtig gut!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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