FALL HAS COME - NOWHERE


Label:SLIPTRICK
Jahr:2017
Running Time:38:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fall Has Come sind fünf Italiener, die mit dem knapp vierzigminütigen "Nowhere", bepackt mit zehn Songs, ihr zweites Album präsentieren. Als Einfluss der melodischen und alternativen Rocktruppe werden Nickelback, 30 Seconds To Mars und The Foo Fighters genannt. Rein geht es mit "Believe" mit langsamen, warmen Beginn, welches orkanartig ausbricht und in einen knackigen, hochmelodischen, Britpop / Britrock übergeht. U 2, Depeche Mode wären weitere Anleihen, wenn da nicht diese kraftvolle und richtig raue Stimme von Enrico Bellotta, diese zackigen Riffer und diese übergroß angelegten, chorartigen Refrains wären. Das ist schon ziemlich geiler Stoff mit dem uns da die Südeuropäer beglücken. Mit "Last Begin" und richtig proggigem Gefriggel auf hoch technisierten Gitarren gibt es tanzbaren Alternative im Mix mit Gothic Rock und hier und da leicht coreartige Ausschlägen. Wow, was für eine hoch emotionale und starke Voice bei "Our Lives". Das erinnert mich an einen Chris Harms von Lord Of The Lost auf dem Album "Swan Songs". Der vierte Track "Awaken" ist eine mit viel Bombast aufgezogene, ja fast hymnisch daher kommende Powerballade. Mit noch mehr Ruhe und gleichsam ganz groß inszenierter Melancholie arbeitet dann "Carillion". Es folgt "Breathless", welches mit wabernden und cineastisch wirkenden Soundteppichen rein geht. Viel größer und epischer, mit dunklen Streichern und gleichsam durchdringender Härte, versetzt, kann man einen Song wohl kaum noch schreiben. Das Quintett neigt zu maßloser Übertreibung, schafft es aber, wie auch bei der nachfolgenden, nur so vor Schmand und Hymne triefenden Ballade "In Everything" nicht zu übersteuern und hält das unglaublich hohe Niveau permanent bei. Auch "It´s Over ", zunächst als quirliger Rocker mit starker Performance am Mikrofon einsteigend, geht nach hinten mit unglaublicher Wucht, Intensität und einfach saustarkem Songwriting raus. Fetter Alternative mit bestem Groovefeeling und schreddernden, brettharten Klampfen wird uns auf "Minute To Be Alive" serviert. Mit einer coolen, stromlosen Westerngitarre und einem blendend singenden Enrico wird mit "The Long Way To Run To Be A Human Again" ein hammergutes, absolut empfehlenswertes Album abgeschlossen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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