HARDCORE ANAL HYDROGEN - HYPERCUT


Label:APATHIA
Jahr:2018
Running Time:42:50
Kategorie:
 

Aus dem Fürstentum Monaco stammen zwei Musiker, namentlich Sacha Mouk und Myrtyn Circus, die wohl eines der abgedrehtesten Projekte, im Spektrum der härteren Musik zum Leben erweckt haben. Schon der Name lässt darauf schließen, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Band handelt oder würde eine standardisierte Band den Namen Hardcore Anal Hydrogen tragen? Also Experimental Death Hardcore Contemporain bezeichnet das Duo ihre Musik. Vier Veröffentlichungen gibt es mittlerweile. Das neuste Machwerk erschien diesen März und trägt den Namen „Hypercut“. Darauf enthalten sind vierzehn musikalische Konstruktionen, die man wohl zumindest als songähnlich bezeichnen könnte. Diese bestehen aus einer programmierten Drumspur, einem Gitarrenriff, Vocals in einer merkwürdig hohen Tonlage so wie einer Ansammlung merkwürdiger Geräusche. In manchen Titel wie zum Beispiel in „Blue Cuts“, wird auch ein Klavier verwendet, doch passend zum Rest der Musik, mutet auch die Klaviermelodie sehr merkwürdig an. In „Coin Coin“ meint man das Quaken einer Ente zu vernehmen. Die Länge der Titel variiert zwischen einer halben Minute und etwas mehr als acht Minuten. Wer es letztendlich schafft sich durch die gesamte Spielzeit von fast dreiundvierzig Minuten zu hören, der wird unweigerlich ein Gefühl der völligen Verwirrung erleben und sich erst einmal einen Moment Zeit nehmen müssen, das Gehörte zu verarbeiten. Nun klingt das alles etwas negativer als es tatsächlich ist. Auf ihre eigene, verdrehte Weise versprühen die Titel ihren ganz eigenen Charme und haben durchaus eine Art verrückten Reiz. Für mich gibt es jedenfalls zwei mögliche Schlussfolgerungen. Entweder handelt es sich hier um eine härtere Version des Freejazz, dessen musikalische Genialität derart überragend ist, dass es einem Kleingeist wie mir schlicht unmöglich ist, darin so etwas wie Melodie, Harmonie oder auch nur ein System zu erkennen. Oder aber es handelt sich tatsächlich nur um eine wirre Aneinanderreihung von Geräuschen, Riffs und allerhand anderem. Wer auf absolut verrückte Musik steht darf hier gerne mal eine Ohr riskieren. Ein einmaliges Klangerlebnis liefern Hardcore Anal Hydrogen mit „Hypercut“ allemal. Doch nachdem ich dies nun erleben durfte, widme ich mich persönlich doch lieber wieder etwas „normalerer“ Musik.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


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