Alter, das ist harter Tobak! Das amerikanische Duo Byyrth spielt Raw Black Metal. 2016 gab es ein erstes Demo, danach folgten zwei Alben. Raw Black Metal lässt die Befürchtung an Krawallhorden wie Ildjarn aufkommen. Und mit dem Verdacht liege ich gar nicht so falsch. Es gibt primitiven, nordischen Old School Black Metal auf die Ohren. Im Stil von Darkthrone oder Gorgoroth rumpeln Byyrth munter drauflos; alles im fadendünnen Demo-Sound, völlig ohne Bass und mit viel zu lautem Gesang, der auch mal in Keifen und Flüstern abdriftet. Durch den bewusst miesen Sound fühlt man sich also automatisch an Ödelegger, SortVokter, Black Cilice, Candelabrum oder eben die bereits erwähnten Ildjarn erinnert. Es kommt allerdings so etwas wie Spielfreude auf, was den Anschein erwecken lässt, dass es sich hier um eine authentische Proberaum-Aufnahme der beiden Überzeugungstäter handelt. Dieses Album auf Vinyl zu veröffentlichen, ist eigentlich eine Frechheit. Die CD, die ebenfalls über Iron Bonehead kommt, tut es an sich auch. Richtig authentisch ist aber nur die Kassetten-Version von Le Fleurs Du Mal Productions, die zeitgleich erscheint, denn dieses Tondokument erreicht lediglich annähernd Demo-Status. Macht zwar Bock, wenn man mies drauf ist, braucht man aber nicht wirklich und ist wohl nur für Underground-Puristen gedacht, wie es sie vor allem Mitte bis Ende der Neunziger gab.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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