HAGGEFUGG - METGEFÜHL


Label:UAM / ROCKWERK
Jahr:2016
Running Time:39:09
Kategorie: Neuerscheinung
 

Im Sinnesrausch mittelalterlichen Treibens, feucht-fröhnender Leidenschaft zu Met und Gesang erblickte eine Bande aus Musikern das Licht der Welt. Sechs treue Weggefährten von Haggefugg aus Köln und diese sind: Yannick Delseit (Gregor Krähenkehle) - (Gesang), David Haas (Dudel zu Lang) - (Dudelsack, Schalmei), Henrik Winterscheid (Henry D’Humel) - (Dudelsack, Backing-Vocals), Alexander Berghaus (Martin Lauther) - (E-Gitarre), Tim Horschmann (Bassbär) - (Bass, Backing-Vocals) und Fabian Linden (Hauptmann Klopfer) (Schlagzeug). Huld-Huld-Jubel den kühnen Recken, die ihrem Live-Publikum, mit eingebrannten Schlachtrufen  entgegentreten und wenn Sänger Yannick in die Menge brüllt: “Wir sind Haggefugg und ihr seid?“ schallt das prompt Echo zurück: “HaggeFOLL“. So muss das sein und nicht anders. Denjenigen, die Haggefugg’s epischen Liveschlachten gefolgt sind, wissen wovon ich rede. Sie rocken die Bühne und bringen eine fabulöse Stimmung mit sich, die es in sich hat. Nun denn, die Zeit ist reif und der Report fällig vom zweiten ihrer bisherigen Werke, dem 2016 erschienenen Albumplayer “Metgefühl. Eine Mischung aus altbekannten Melodien und Eigeninterpretationen. Ein haltloses durcheinander anwesender Members im aufkommenden Intro “Metgefühl“, lässt erahnen, dass diese Mittelalter Rock Party deftig wird! Kultig rockt in Trinkerweise “Met, Wirt, Bestellt“. Verziert durch ein klassisches Sammelsurium aus Dudelsack, Schalmei, Tröte und einer Modern Art des Schlagzeug, mit druckvoller Gitarrenmanier gepaart samt raubeinigen Gesangspart. Mitgefangen bedeutet bei Haggefull mitgehangen und abgefeiert bis in den frühen Morgen. Passgerecht dazu serviert “Trinkt Aus“. Gerad die Mischung macht es und stimmungsvoll angepasst erklingt “Krähenweise“.  Die Spielleute haben es faustdick hinter den Ohren. Die reuigen Zeiten sind vorbei und es darf gesündigt werden mit eigenwilligen “Spielmannssünden“.

Einmal mehr der Wollust und Völlerei gefrönt. “In der Schenke“ ist eine coole Interpretation mit Anlehnung an altbekannte Weise (Totus Floreo). Da dieser Song so gefallen hat, springt der Funke nahtlos über zum “Tapferen Herz“. Ein bisschen am Tempo aufwärts gedreht und Anlauf genommen für zwei weitere Kracher “Ai Vis Lo Lop“ und “Villemann Og Magnhild“, die  schon von diversen Bands interpretiert wurde. Diese Versionen gefallen mir, weil die Stimme von Yannick so ein Wahnsinnsgefühl rüberbringt, das ich es aus dem Fenster in die vorbeiziehende Meute schreien möchte. Meine Begeisterung ist hocherhaben und tanzender Weise begegne ich dem Song “Danse Du Ventre“ was übersetzt so viel wie Bauchtanz heißt. Nein dass passt eher gar nicht, denn eigentlich sollten bei Mittelalterrock die Körper rocken und lange Haare geschüttelt werden. Wer dem ganzen bisherigen Geplappere keinen Glauben schenken mag, soll weiter sündigen und sich einhacken. Wir schunkeln im Reigen des “Seemannsgarn“. Die Saison ausgelassener Markttreiberei beginnt und endet verheißungsvoll mit einem klassisch servierten Bonus: “Plattgekontert“ und rockt ohrenbetäubend zum verlängerten Erlebnis-Konter der einzigartigen Stimmung. Rülps und Prost Freunde. Und denkt daran: gut gereiftes braucht seine Zeit und man darf gespannt sein, wann der dritte Silberling folgt. Bis dato immer schön geschmeidig bleiben, Ohren auf zum Haggefugg Treiben und lasset den Met durch eure durstigen Kehlen rinnen.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Britta Rönsch


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