ABIGOR - HÖLLENZWANG (CHRONICLES OF PERDITION)


Label:AVANTGARDE
Jahr:2018
Running Time:36:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit der Gründung 1993 steht das Duo P.K. und T.T. in unveränderter Besetzung für wegweisenden Black Metal, der gleichzeitig schnell und brutal, aber auch majestätisch ist. Nun legen die Österreicher ihr bereits neuntes Album vor. Wie schon oft in der Vergangenheit, gibt es im Albumtitel die Kombination aus Deutsch und Englisch. Einige ihrer Alben waren auch mal experimenteller. Doch Abigor haben wieder richtig Bock auf Black Metal. Hier herrschen hohes Tempo und wütende Raserei. Auch wenn die Riffs relativ melodisch sind, vermitteln Abigor keinerlei Schönheit in ihrer Musik. Dennoch kommt bei allem Geballer der musikalische Aspekt nie zu kurz. Ein paar verzwickte Breaks zeigen, dass Abigor handwerklich ambitionierte Musiker sind. Dies wirkt sich aber nie negativ auf die Musik aus, die immer straight und nachvollziehbar bleibt. Auf akustische Klänge verzichtet man dieses Mal völlig. Besonders krank ist wie immer der keifende Gesang. Abigor klingen auch Anno 2018 immer noch richtig böse. Das ändert auch die saubere Produktion nicht. Die Musik erinnert an Bands wie Lunar Aurora, Obtained Enslavement oder Limbonic Art, die avantgardistischen Einflüsse an die Norweger Dødheimsgård und Thorns. Alles zusammen ergibt ein wahrhaft diabolisches Gebräu, das beweist, dass Old School Black Metal immer noch zeitgemäß klingen kann und nicht nur veraltet klingen muss. Hier sitzt jeder Ton seinem richtigen Platz. Mit Abigor ist nach wie vor zu rechnen.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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