ROTTING SKY - SEDATION


Label:SENTIENT RUIN
Jahr:2018/2014
Running Time:39:28
Kategorie: Re-Release
 

Eine obskure Mischung aus Funeral Doom, Black Metal und Ambient spielte der Amerikaner Tim Messing mit seinem Solo-Projekt Rotting Sky, das er seit 2006 betreibt, auf bislang vier Demos. Nun hat er endlich sein Debüt-Album fertiggestellt, welches zwar nur vier Tracks enthält, aber dennoch auf fast vierzig Minuten Spielzeit kommt. Auf dem neuen Werk geht er aber ungewohnt ruppig zu Werke. Schnell, primitiv und monoton, alles bei dünnem Demo-Sound, poltert der fast achtminütige Opener „Smile“ daher, der nicht annähernd so fröhlich klingt, wie es der Titel verspricht. Seichte  Keyboard-Teppiche sind dezent im Hintergrund zu vernehmen. Die programmierten Blastbeats klingen fürchterlich künstlich. Auch so reißt das Ganze irgendwie nicht mit. Der zweite Track „White Angels“ erinnert von der Machart her etwas an frühe Burzum, wenn auch deutlich spartanischer und bewusst assiger. Die klimpernden Keyboards klingen hier fast nach altem Synthi Pop. Der Quasi-Titeltrack „Tyrants Of Sedation“ beginnt mit schnellen schrammelnden Gitarren und heiser gekreischtem Gesang.

Man denkt erst, er hätte versehentlich vergessen, das Schlagzeug zu programmieren, doch nach knapp zwei Minuten setzt es dann doch noch ein. Auch wenn dieser mit zwölf Minuten der längste enthaltene Song auf der CD ist, heißt das noch lange nicht, dass hier viel passiert. Rotting Sky ist pure Monotonie. Mit schleppenden Kriegstrommeln beginnt der fast achtminütige Raushauer „Ivory“, der sich aber ebenfalls träge und scheinbar endlos in die Länge zieht. Hier kommt erstmals auch mal Funeral Doom zum Vorschein, was das Gesamtbild aber auch nicht besser macht. Bei Rotting Sky passiert trotz ewig langer Tracks rein gar nichts. Kein Riff ist einprägsam oder mitreißend, alles klingt dünn, aber dennoch total übersteuert, und selbst wenn dies ein Demo mit nur zehn Minuten Spielzeit wäre, wäre dies schon entschieden zu lang. Irgendwie erinnert mich das alles an Ildjarn und Sort Vokter aus Norwegen oder Vordr aus Finnland. Wer diese Bands kennt, weiß, was ihn erwartet. Hier bleibt nichts hängen. Von richtigen „Songs“ kann man hier gar nicht sprechen. Das einzige, was ich Rotting Sky wirklich gutheiße, ist, dass sie das Album auch als Kassetten-Version veröffentlicht haben, auch wenn der Sound nicht einmal wirklich Demo-Status erreicht. Von der ebenfalls erhältlichen Vinyl-Variante sollte man aber auf jeden Fall die Finger lassen! Nur für Puristen…

Note: 2 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht