CYHRA - LETTERS TO MYSELF


Label:SPINEFARM
Jahr:2017
Running Time:45:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch bei Newcomer-Bands kann es sich um alte Hasen handeln. So ist es auch bei Cyhra aus Schweden, die sich zwar erst 2017 formierten, aber eigentlich nur aus bekannten Leuten bestehen. Sänger Jake E war mal bei Dream Evil und Amaranthe, Gitarrist Euge Valovirta bei Shining und Bassist Peter Iwers bei In Flames. Schlagzeuger Alex Landenburg trommelt auch heute noch bei Luca Turilli´s Rhapsody und Mekong Delta. Bekanntester Musik (zumindest für mich) ist der zweite Gitarrist Jesper Strömblad, den ich von Hammerfall, In Flames, Ceremonial Oath und Desecrator her kenne, obwohl er heute bei keiner dieser Bands mehr aktiv ist. All diese Combis klingen schon sehr unterschiedlich. Somit wäre interessant zu wissen, wie das hier wohl klingt. Da gleich zwei Leute früher einmal bei In Flames waren, überraschen mich die Schweden Melodic Death-Gitarren am Anfang des Openers „Karma“ nicht weiter. Was dagegen außergewöhnlich ist, ist die Vermischung mit lupenreinem, melodischem, klarem Hard Rock-Gesang, der viel besser rüberkommt, als er es bei In Flames heute tut. Der Spagat zwischen technischem Anspruch, also guter Gitarrenarbeit, und Eingängigkeit, wie schönen Melodieläufen und Ohrwurm-Refrains, ist fließend. Dabei grooven sie auch mal im Amaranthe-Stil und geben sich modern. So ungewöhnlich es auch klingt: Aber die doch so verschieden klingenden Ex-Bands haben alle deutlich ihre Spuren hinterlassen und vermischen sich zu einem Cocktail, der weder zu chaotisch noch überladen klingt. Den einzigen Vorwurf, den sich Cyhra vielleicht gefallen lassen müssen, ist die glatt polierte Produktion, die zwar sauber und transparent klingt, aber irgendwie keinen Druck hat; auch eine Eigenschaft, die alle ihre Vorgänger-Bands gemeinsam haben.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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