Nicht “Fuckin´ Nuts” („total verrückt“), sondern tatsächlich Nuckin´ Futs heißt diese Band. Der Name ist witzig, der Albumtitel „Abyss“ (Abgrund) dagegen nicht. Was könnte das nur für Musik sein? Während die meisten Bands schnell in eine Schublade gesteckt werden können, ist das hier nicht unbedingt der Fall. Ich habe auf Punk oder Crossover-/Thrash getippt, lag damit allerdings falsch. Die 2012 gegründeten Spanier, die bis den Ex-Reek-Bassisten Sergio López, der erst 2016 dazu stieß, noch in Originalbesetzung spielen, zocken Old School Thrash Metal im amerikanischen Stil. Es gibt heute sehr viele Retro Thrash-Bands, die so klingen. Auf den Pfaden von Nuclear Assault, Fobidden, Faith Or Fear oder auch neueren Bands wie Fueled ByFire, Havok, Violator, Warbringer oder Gama Bomb spielen sie straighten, leicht verspielten Thrash, der durchaus handwerklich anspruchsvoll ist und live bestimmt auch richtig Bock macht, der aber dennoch nicht so richtig vom Hocker hauen und zünden will. Das liegt vor allem daran, dass der keifende, monotone Gesang von Frontsau Tolo Juan schnell nervig wird und weil die Musik vor allem keinen Spirit hat. Klar, die Vorbilder sind klar erkennbar und immer allgegenwärtig und Musik wie Produktion sind alles andere als schlecht. Aber der Funken will einfach nicht überspringen. Es gibt heute einfach zu viele Bands, die so klingen. Sie sind austauschbar und alles andere als innovativ. Dennoch will ich hier nicht alles schlecht reden. Man hört den Jungs an, dass sie richtig Bock auf das haben, was sie da machen. Ein gewisser Spielwitz ist durchaus vorhanden. Auch beherrschen sie ihre Instrumente. Ich ziehe die Originale den Kopien immer lieber vor. Ich weiß aber, dass es viele Retro Thrasher gibt, die hierauf definitiv kaputtgehen werden. Und nur für dieses Klientel sind Nuckin´ Futs auch gedacht.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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