SADAUK - A NEW DAWN


Label:PURE LEGEND
Jahr:2017
Running Time:59:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zu meiner Birthday Party versorgt mich Cheffe, ganz uneigennützig, mit neuem Material. Eigentlich liegen meine Stärken ja im Stoner, Classic Rock, Doom, Psychedelic und Space Rock. Sadauk aus Schweden decken da mit symphonischen Dark Metal, ein gänzlich anderes Genre ab. Wahrscheinlich waren es die im Infosheet beschriebenen Einflüsse von unter anderem Orphaned Land, Dimmu Borgir und insbesondere Manowar, die ihn da an mich denken ließen. Und tatsächlich bei der mega symphonisch angelegten Overture "Ancient Lithdor", mit einem Erzähler ist "The Crown And The Ring" von Manowar, nicht ganz weit weg. Metallische Gitarren leiten dann in "Melhinis Death" ein, gefolgt von typisch Nightwish - affinen Großarrangements, ehe die bitterböse Stimme von Joppe Crambert erklingt. Bevor die Nummer jedoch zu derbe in tiefschwarze Gefilde abtaucht, erlösen uns liebliche Gesangslinien eines dunklen Engels (Therese Thompson) und weich klingende Tasten. Weiterhin druckvoll aber weniger böse und mit schleppenden Passagen in Black Metal Manier, wird "Cursed Land" nachgelegt. Größer inszeniert, ja fast hymnisch, mit einerseits kraftvollen männlichen Vocals, schmetternden Gitarren und demgegenüber, tragenden, warmen, mehr symphonisch angelegten Klangvolumina, mit voller Stimme der Schwedin, die den Refrain interpretiert, gibt sich "Battle A God". Da klingen irgendwie Epica, Leaves` Eyes und ähnlich zweistimmig geprägte Symphonic Metaller mit, treffen es aber im Konsens auch wieder gar nicht. Sehr dunkel, tief melancholisch mit einer Kirchenorgel in Front und einer in der Ferne erklingenden Sängerin, beginnt "Funeral Among Roses", ehe uns im nachfolgenden "Eleannas Prophecy" diese zwar hell und melodisch erklingenden aber aus dem dunklem Metal stammenden Gitarren erfassen.

Stimmlich passt es im Vergleich zwar gar nicht, hier bin ich eher bei Fernando Ribeiro von Moonspell, aber als erstes erinnert mich das an dunkelsten, norwegischen Black Metal. Mit Kneipengegröle und einigen aneinander geknallten Humpen, macht es "Vikingagillets Kvade" ganz kurz. Das epische "Sailing Away", punktet mit tollen Gesangsduellen und hier brillieren wirklich beide. Joppe gibt sich kraftvoll aber weniger furchterregend und Therese trällert nicht sondern singt ganz klar und weich. Warme Zupfer eröffnen "As They Sleep Behind The Horizon" und mit knirschenden Shouts, nahe dem Black Metal und einer eher rockigen Dame, stimmlich manchmal etwas abdriftend in Richtung Candice Night, vernehmen wir neue Gesangslinien. Die drückenden Gitarren sind symphonisch unterlegt und fügen sich gut in die Arrangements ein. Nach dem balladesken, hymnisch daher kommenden "Tears Of The Sun", legt "Who Is King In Paradise", mit brettharten und ordentlich galoppierenden Klampfen richtig gut los, endlich wird auch mal ordentlich ins Mikro gebissen und sogar unser Liebchen gibt mal ordentlich Gas. Eine starke, vielleicht die beste  Nummer, die sich ordentlich in den Hörgewinden festbeißt und nach hinten raus mit guten Leads überzeugt. Mit deutlicher Folknote geht "Hourglass" ins Rennen und nach einer halben Minute gibt es wieder Epik en masse, mit knackigen Licks und bösen Stimmen. Melodisch und ziemlich großspurig mit ordentlicher, orchestraler Untermalung, schließt "Sage And Jester" das einstündige Opus ab. Dieses vereint auf ziemlich einzigartige Weise alle Klischees des typischen Symphonic Metal, besticht aber durch seine düstere Schlagseite und arbeitet sehr intensiv mit den vielfältigen Stimmen seiner beiden Fronter. Die Rhythmusfraktion mit Daniel Tilberg am Bass und Patrik Finnermark am Drumkit gibt sich keine Blöße und die Herren Mats Nehl und Jesper Johansson zaubern an ihren Sechssaitern, spielen sich aber selten in den Vordergrund. Das nenne ich mal echtes Teamwork.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht