ADVENA - "Progressiv" mit deutlich mehr Bedeutung


Deutsche Metal-Fans denken gerne in Schubladen. Bei vielen Bands ist der Fall klar. Es gibt aber auch Ausnahmen, zum Beispiel dann, wenn sich eine Band als Progressive Metal-Band bezeichnet, aber eine Mischung aus Melodic Death Metal und Metalcore spielt. Dies ist bei AdvenA aus Bayern der Fall. Und doch passt „progressiv“, denn beim Lauschen ihres einzigen Albums „Realität“ werden immer wieder abgefahrene Ideen mit eingestreut, mit denen man nicht rechnet, und die verdammt gut gespielt sind. Intelligente deutsche Texte oben drauf, und der eigenständige Cocktail ist fertig. Und obwohl sie live sehr aktiv sind, sind sie in unseren Breitengraden noch nicht sehr bekannt. Ich sprach mit Gitarrist, Komponist und Bandgründer Chris Kohlmeier über alle Fakten.

logoDaniel: Hi Chris! Bitte erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von AdvenA kam!

Chris: Hallo Daniel! AdvenA gibt’s genaugenommen schon seit 2012. Wir kommen allesamt aus der Gegend Bad Griesbach im Landkreis Passau, Niederbayern. Wir waren ursprünglich erstmal nur zu zweit, Flo als Sänger und ich als Gitarrist, Flo ist jedoch bereits abgesprungen. Wir hatten damals ganz einfach Lust, Musik zu machen. Songs gab es auch schon, also stand dem Ganzen nichts mehr im Weg!

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Chris: Ja, bei uns hatte jeder schon vorhergehende Projekte am Laufen. Tatsächlich haben Flo und ich uns damals in einer anderen Band kennengelernt. Die Band war noch im Konzeptstadium, als wir uns entschieden, auszusteigen und unser eigenes Ding zu drehen.

Daniel: Was bedeutet Euer Bandname? Und inwiefern steht er vielleicht mit Eurer Musik und den Texten in Zusammenhang?

Chris: AdvenA kommt aus dem Lateinischen und bedeutet frei übersetzt so viel wie „Der Fremde; Wanderer; Ankömmling“… je nach dem, wie man es interpretieren möchte. Wir übersetzen es gerne mit „Der Fremde“. So besitzt das Ganze einen etwas mystischen Beiklang, was ja irgendwie auch auf unsere Musik zutrifft. Tatsächlich war der Name allerdings ein reiner Zufallsfund, der aber direkt wie die Faust aufs Auge gepasst hat.

Daniel: Welche Bands haben Euch beeinflusst? Die Frage ist nicht ganz unbegründet, denn für mich klingt Ihr wie eine Mischung aus Melodic Death Metal und Metalcore, auf Eurer Facebook-Seite steht aber als Bezeichnung Progressive Metal. Wie Dream Theater, Fates Warning oder Symphony X klingt Ihr aber gerade nicht… ;)

Chris: Damit hast du vollkommen Recht. Unsere aktuellen Songs habe ich vor knapp fünf Jahren geschrieben. Damals war der Stil noch anders. AdvenA war ursprünglich ja als Metalcore-Projekt geplant. Dem Begriff „Progressive“ werden wir auf zukünftigen Aufnahmen deutlich mehr Bedeutung widmen; in eine Richtung, die wir aufgrund der Fülle an Stilmitteln, die wir verwenden werden, schlichtweg mit „Progressive“ bezeichnen wollen.

Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Und beinhalten sie vielleicht eine Art Kernaussage, die Ihr den Hörern vermitteln wollt?

Chris: Die Texte von Realität sind momentan tatsächlich relativ zufällig, sprich es gibt keinen roten Faden zwischen den Songs. Das mag daran liegen, dass die Musik längst fertig und im Kasten war, als die Texte erst geschrieben wurden. Wir hatten sehr lange Zeit schlichtweg keinen Sänger. In unseren zukünftigen Projekten werden wir das genaue Gegenteil ansteuern. Die Songs werden untereinander durch ein großräumiges, filmisches Konzept verbunden, das sich wiederum über mehrere untereinander mit Querverweisen verbundene Alben weiterzieht, ähnlich wie J.R.R. Tolkien oder Stephen King.

Daniel: Soweit ich weiß, habt Ihr bislang nur ein Album veröffentlicht: „Realität“ (2016). Wie lange habt Ihr gebraucht, um die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Chris: Das Schreiben der Songs hat circa ein Jahr gedauert, bedingt durch die Tatsache, dass es meine ersten Projekte waren. Das Aufnehmen hingegen hat ermüdende zwei Jahre gedauert, wobei wir das ganze mehrere Male neu aufgenommen haben, bevor wir es veröffentlicht haben, da wir unser Möglichstes dafür tun wollten und uns zunächst die Technik und das Budget mehrmals einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Daniel: Wo habt Ihr das Album aufgenommen, und wer hat produziert?

Chris: Das Album wurde in unserem eigenen Tonstudio in Bad Griesbach aufgenommen. Tatsächlich war es kein Home-Studio, sondern ein richtiges Studio. Produziert habe ich, also die Songs sind quasi von der Wiege bis zur Bare durch meine Hände geglitten.

advenaDaniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Und wenn ja: Wann und wo kann man Euch mal sehen?

Chris: Natürlich, wir zählen mittlerweile zu den aktivsten Live-Bands im niederbayerischen Raum. Sehen kann man uns mit Glück überall. Erst kürzlich hatten wir eine kurze Tschechien-Tour mit Halt in Prag und Liberec. Vorher waren Regensburg und Wien dran. Nächstes Jahr stehen bereits wieder einige Shows im Großraum München und Zürich auf dem Programm. Aber auch lokal in Niederbayern sind wir natürlich gerne unterwegs. Unsere Shows stoßen bisher fast durchgehend auf positive Resonanz, die uns auch jedes Mal mitgeteilt wird! Also schaut gerne vorbei, wir freuen uns über jedes Gesicht vor der Bühne!

Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit AdvenA aus?

Chris: Die Zukunft wird hoffentlich steil! Wir planen für 2018 mindestens zwanzig Shows und einiges an neuem Material, das wir allerdings noch nicht preisgeben werden. Nur so viel: Im Laufe des Jahres wird bei uns eine sprichwörtliche Bombe einschlagen, mit der wir AdvenA ein völlig neues Gewand verpassen, mit Musik, wie ihr sie – und dafür bürge ich – noch nie gehört habt. Seid gespannt!

Daniel: Alles klar, Chris! Die letzten Worte gehören Dir!

Chris: Vielen Dank für das Interview! Und vielen Dank ebenfalls an alle Leser, die sich die Zeit nehmen, diesen Berg an Text zu lesen! Schaut gerne bei uns vorbei, ob live, oder bei Facebook, Instagram, Spotify, YouTube etc. Ihr findet uns überall! 2018 wird unser Jahr, und wir hoffen es mit dem ein oder anderen teilen zu können! Bis dahin – See you on Stage! J

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Autor: Daniel Müller