UNCLE ACID AND THE DEADBEATS - VOLUME 1
Label: | RISE ABOVE |
Jahr: | 2017/2010 |
Running Time: | 44:50 |
Kategorie: |
Re-Release |
Am 13. Februar 2010, exakt vierzig Jahre nach dem Release des Debüts von Black Sabbath, erschien mit Volume 1 das erste Lebenszeichen des damals noch völlig unbekannten Kevin "Uncle Acid" Starrs. Der Erfolg der englischen Doom-Metaller und Psychedelic-Rocker aus Cambridge, stellte sich erst 2012 mit der Veröffentlichung des zweiten Outputs "Blood Lust" ein. Mit der Wiederveröffentlichung des Debüts, welches etwas geschliffener als das Original herkommt, kann nun den anfänglichen, damals noch etwas psychedelischer angehauchten Ergüssen des Magiers, der sich sowohl am Mikro, am Sechssaiter als auch den Tasten verdient macht und seiner kleinen Truppe namens "The Deadbeats" mit "Kat" am Bass und "Red" an den Fellen gelauscht werden.
Mit lockeren Beats a la Status Quo und sehr ursprünglichen Melodien und Refrains in Anlehnung an die ausgehenden 60er-Jahre eröffnet "Crystal Spiders", das mit eher helleren Saiten und quirligen, flotteren Rhythmen noch so gar nicht an die alten Doomgrößen zu erinnern vermag. Etwas monotoner , mit ziemlich dünnen Tasten aber schon dem einschlägigen Groove kommt dann "Witches Garden" daher. Uncle Acid näselt in höherer Stimmlage als sein Vorbild und trällert angenehm warm. Eingestreute, hellere ja fast piepsige Leads durchschallern die eher dünnen, bislang nur schimmernden Dampfschwaden. "Dead Eyes Of London" eröffnet mit ganz simpler und ursprünglichster Percussion, ehe riffige aber keinesfalls metallische oder gar aggressive Gitarren einsetzen. Mister Starrs ergeht sich in flüsternden, verhallenden, sehr merkwürdigen, ja irgendwie richtig schrägen Stimmlagen. Bei "Lonely And Strange" erinnert die Hammond anfänglich an eine Kirmesszenerie, gefolgt von ganz warmen, sehr lieblichen und einprägsamen Melodien, die auch das nachfolgende "Vampire Circus" charakterisieren. Das erinnert irgendwie an The Beatles trifft auf stonige Bee Gees oder so ähnlich. Ordentlicher Rock mit annehmbaren Mattenschwingern, wenn auch immer noch von Rauchschwaden umwabert und hier und da mit spanischen Klängen durchsetzt, liefert uns "Do What Your Love Tells You". Beim jammigen "I Don't Know" standen ganz frühe Led Zeppelin Pate und beim Rausschmeißer "Wind Up Toys" umgarnen den Hörer wieder diese eingängigen Melodien, durchspickt mit hervorragenden Gitarren, die allerdings eher bei einem Jimmy Hendrix oder auch einem Carlos Santana denn einem Tony Iommi oder Jimmy Page zu finden sind.
Uncle Acid And The Deadbeats klingen auf ihrem Debüt, wie in den ausgehenden 60er-Jahren verwurzelt, irgendwie ihren Stil noch suchend, scheinbar durch Black Sabbath geprägt aber irgendwie im Sumpf zwischen Metal, Rock, Beat, Psychedelic und auch Pop noch fischend. Gemessen an den Nachfolgern klingt das noch sehr gewöhnungsbedürftig, lässt aber bereits alle Grundlagen für den späteren Erfolg der heute aus dem Psycho Doom Metal nicht mehr weg zu denkenden Engländer erahnen.
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey