KROH - ALTARS


Label:MINOTAURO
Jahr:2017/2016
Running Time:38:24
Kategorie: Re-Release
 

Doom Metal scheint in den letzten Jahren aus seinem Schlummer aufzuwachen. Die etablierten Bands des Genres, bekommen mehr und mehr Konkurrenz durch zahlreiche junge Doom-Acts. Erstaunlicherweise auch mit einer Frontlady. Dass sich das sehr gut ergänzt, hat bereits Avatarium mit Jennie-Ann Smith gezeigt. Aus den Tiefen der britischen Unterwelt aber, genauer gesagt aus Birmingham, steigt jetzt ein Genre-Monster empor, das sich schlicht Kroh nennt. Und während Jennie-Ann Smith auf der Bühne die unnahbare, stilvolle und zugeknöpfte Dame darstellt, kommt Kroh Sängerin Oliwia Sobieszek schon recht sexy rüber. Das will optisch erst einmal gar nicht zu dem schleppenden Slo-Mo Rock passen, aber beim Hören des Albums zeigt sich schnell wie sehr man sich von Äußerlichkeiten täuschen lassen kann. Die neun Lieder auf "Altars" sind wesentlich kürzer als typische schleppende Songs, die in der Regel die fünf Minuten Marke deutlich überschreiten. Dieser Ansatz macht das Album gut verdaulich, und lässt keine Ermüdungserscheinungen aufkommen. Es erhöht die Anziehungskraft ohne die Dramatik der Stücke zu vernachlässigen. Gesanglich kann Oliwia auch punkten, singt sie doch mit einer Leichtigkeit sehr verführerisch, um dann wieder mit mächtigen Schreien auf den Höhepunkt zu kommen. Dazu die zentnerschweren Riffs von Paul Kenney, die fast klingen wie Slayer in Slow Motion. Stücke wie "Malady" und "Cold" konzentrieren sich wiederum darauf, eine kühle, mysteriöse und unsichere Atmosphäre zu schaffen. Alles in allem ein mächtiges Doom Werk, das durchaus auch Leuten gefallen könnte, die mit dieser Stilrichtung bisher wenig am Hut hatten.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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