Der in Bochum lebende Patrick Pfeiff gründete nach dem Aus der Power Metaller Chimaera seine neue Band Beyond Redemption, tüftelte aber seit 2007 zwischendurch immer wieder an seinem dritten Solo-Album mit Renegade. Dieses Mal hat es zwar lange gedauert, dafür sprang aber auch ein langes und komplexes Konzept-Album mit weit über einer Stunde Spielzeit dabei heraus. Ein einminütiges Piano-Intro und dreizehn weitere teutonische Power Metal-Hymnen sind hier vertreten, mit knackigen Gitarrenriffs, ein paar coolen Breaks, stellenweise dezenten Keyboards zur atmosphärischen Untermalung im Hintergrund und mehrstimmigem, melodischem Gesang in Wechselwirkung. Der raue, aber stets melodische, weibliche Hauptgesang kommt dabei am besten rüber. Ebenso gefallen die Gitarrenharmonien. Es gibt viele verschiedene Stimmlagen, um die Rollenaufteilung der einzelnen Personen dieses Konzept-Albums besser in Szene zu setzen. Das Schlagzeug ist zwar nur programmiert, klingt aber gut und zerstört nicht das Gesamtbild, wie das heutzutage häufig getriggerte Schlagzeuge von angeblich echten Trommlern tun. Mal fröhlich und heavy, mal verträumt und episch, decken Renegade alle Facetten des Power Metal gekonnt ab, klingen dennoch schön ehrlich und undergroundig und machen dabei stets eine gute Figur. Fans von Bands wie Gamma Ray, Iron Saviour, alten Stratovarius, Stormwitch oder Tarot´s Myst  werden hieran sicherlich Gefallen finden, wobei man bei „Rock On You“ mit seinen Orgel-Sounds auch mal etwas rockiger in Richtung Deep Purple tendiert. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist das dicke Booklet mit einem coolen Fantasy-Cover sowie allen Texten und Hintergrundwissen zum Konzept, was für eine Eigenpressung in dieser Form sicherlich nicht selbstverständlich ist.   

7,5/10

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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