Svyatogor (Святогор) aus der Ukraine kommen aus dem Umfeld von Astrofaes und Dub Buk, die sich im Blackmetal Underground bereits vor einigen Jahren einen Namen gemacht haben. Hier gibt es aber weniger Blackmetal, sondern eher melodischen Death Metal mit Folkeinflüssen zu hören. „Doctor Veritas“ ist ihr drittes Studioalbum und erscheint am 07.05.2012. Demos oder EPs gab es zuvor nicht. Von den Ablegerbands ist man ja eher Keyboard Blackmetal im Stil von Emperor gewöhnt. Hier geht es deutlich harmonischer zu; zumindest musikalisch. Gleich der Opener „In Memory Of Fallen…“ beginnt mit einem rockigen Riff und mittelalterlichen Instrumenten. Der Blackmetal Gesang ist dagegen genretypisch, klingt richtig und hat die richtige Durchschlagskraft. Gelegentlich verfängt man sich in etwas verhackstückten Rhythmen, die nicht wirklich flott ins Ohr gehen. Meistens bleiben Svyatogor aber geradlinig und lockern ihr Geballer immer mal wieder mit mittelalterlichen Klängen und hymnischem Klargesang auf. Auch wenn sie facettenreicher als Astrofaes und Dub Buk sind, springt der Funke nicht gleich über. Einige Passagen klingen träge und unbeholfen; allen voran das seltsame Saxofon im Titeltrack. Auf Dauer fehlt auch der rote Faden, da die Ukrainer Wert auf Abwechslung legen, dabei aber Probleme haben, alles in einem bestimmten Stil zu vereinen. Fans der oben genannten Bands werden mit dem Kauf nichts falsch machen. Aber ein Pflichtkauf ist „Doctor Veritas“ definitiv nicht.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht