NIFLHEL - Germanische Mythologie im Ruhrpott


Bei Melodic Death Metal ist oft das Geheule groß: Zu kitschige Melodien, zu wenig Rhythmusgitarren und in letzter Zeit sogar zu viele Metalcore-Einflüsse werden häufig bemängelt. Es gibt aber auch Bands, die es noch richtig machen. Eine gelungene Mischung aus altem Melodic Death und zeitgemäßem Viking Metal spielen Niflhel aus Hamm, die noch weitgehend unbekannt sein dürften. Dabei ist ihr in Eigenregie erschienenes Debütalbum „A Warrior Comes Home“ richtig gut geworden. Sänger Micha Gruen antwortete so, wie die Musik der Band klingt: kurz und bündig und genau auf den Punkt.

logoDaniel: Hi Micha! Erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zu der Gründung von Niflhel kam!

Micha: Die Band ist aus einer ziemlich unfertigen Thrash Metal-Band entstanden. Simon ist damals zuerst bei denen eingestiegen, bevor sie mich dann gefragt hatten, ob ich nicht den Gesang übernehmen würde. Ich habe dann, obwohl es wieder Thrash Metal war, zugesagt und mal ein bisschen rumprobiert. Nach einigen Besetzungswechseln und -ergänzungen ist dann irgendwann Niflhel daraus entstanden.

Daniel: Euer Bandname ist der Nordischen Mythologie entnommen. Welche Bedeutung steckt genau dahinter?

Micha: Niflhel ist die Hölle der Germanischen Mythologie für all jene, die nicht nach Valhalla kommen. Darüber steht dann die Totengöttin Hel.

Daniel: Welche Bands zählen zu euren Haupteinflüssen?

Micha: Amon Amarth, In Flames aus den Neunzigern und generell Melodic Death Metal aus Skandinavien.

Daniel: Geht es in euren Texten auch um Nordische Mythologie? Oder behandelt ihr auch noch andere Themen?

Micha: Grundsätzlich geht es um Nordische Mythologie, ja. Doch auf unserem aktuellen Album geht es in zwei Songs auch um „Game Of Thrones“.

Daniel: Welche Bücher oder Filme inspirieren dich zu Texten mit dieser Thematik? Kannst du uns da etwas empfehlen?

Micha: Die TV-Serie „Vikings“ und das Buch „Die Edda“ zählen zu unseren Haupteinflüssen.

niflhelDaniel: Eure bislang einzige CD „A Warrior Comes Home“ ist erst vier Jahre nach Gründung der Band veröffentlicht worden. Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Micha: Die Songs selbst waren zur Hälfte bereits zu Beginn geschrieben, aber durch ständige Line-Up-Wechsel hat sich die Fertigstellung leider verzögert. Im Studio waren wir insgesamt nur ein paar Tage. Erst mit Dennis und Stefan, und nach Albumrelease dann auch mit Nils, ist ein dauerhaftes Line-Up entstanden, welches mittlerweile sagenhaft harmoniert. Das wird in den Songs des nächsten Albums deutlich werden.

Daniel: Ihr habt die CD in Eigenregie veröffentlicht. War das nicht sauteuer? Wie viele habt ihr überhaupt pressen lassen? Und wo?

Micha: Die ungewisse Komponente, von den Kosten her, war das Aufnehmen, da wir pro Stunde bezahlt haben. Das führte dazu, dass wir ständig unter Druck standen, nicht zu viele Stunden zu verschwenden. Über die Gesamtkosten schweigen wir hier mal, aber „teuer“ trifft es. Daher versuchen wir, die Kosten zum Großteil durch Gigs finanzieren zu können. Das nächste Album bekommt mehr Budget. Dann stehen wir aber unter keinem Zeitdruck. Aber: Ein gutes Album muss nicht teuer produziert werden, sondern zu den Songs passend.

Daniel: Euer Cover sieht ziemlich geil aus! Wer hat es gemalt? Und wie seid ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?

Micha: Maxim Kostim hat das Cover erschaffen. Er macht top Bilder und ist unglaublich kooperativ. Als wir anfragten, ob wir seine Bilder benutzen können, hat er sofort zugestimmt.

Daniel: Wie kann man mit auch in Kontakt treten, wenn man an CDs und/oder Shirts von interessiert ist?

Micha: Grundsätzlich erreicht ihr uns auf Facebook, aber auch auf www.niflhel.info. Die Shirts können direkt von unserem Partner auf www.effect-shop.de bestellt und unsere Songs online gekauft werden!

Daniel: Du hast zuvor bei der Death-/Thrash Metal-Band Deathstruction gesungen. War es dir wichtig, dass sich Niflhel musikalisch von ihnen unterscheiden? Oder hat sich das zufällig ergeben?

Micha: Zuerst war es mir egal, aber als wir dann Niflhel gegründet hatten, wussten wir, dass es anders klingen musste. Auf Thrash Metal hatte ich dann auch keine Lust mehr.

niflhelDaniel: Was steht in Zukunft so mit Niflhel an?

Micha: Wie gesagt, arbeiten wir tatkräftig an unseren neuen Songs, sodass wir gegebenenfalls schon im September anfangen können aufzunehmen. Ihr könnt uns dieses Jahr noch oft live sehen. Die Termine stehen auf unserer Homepage.

Daniel: Alles klar, Micha! Dir soll das Schlusswort gehören! Gibt es da etwas, was du noch loswerden willst?

Micha: Macht euch auf unser kommendes Album gefasst! Kommt zu unseren Gigs! Wir sind auf jeden Fall mächtig motiviert, euch ordentlich was zu bieten. Jeder neue Fan ist uns eine Freude. Also seid euch nicht zu schade, einfach mal vorbei zu schauen - ob jetzt auf unseren Konzerten oder nur auf Facebook. Am Ende müssen und wollen wir in erster Linie euch gefallen!

https://www.niflhel.info/

https://www.facebook.com/Niflhel-170595379702046/?fref=ts



Autor: Daniel Müller