DUROTHAR - AUF SEE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:44:02
Kategorie: Eigenproduktion
 

Anfang Dezember 2016 erschien das Debüt von Durothar aus Hamburg. Endlich ist man gewillt zu sagen, so offensichtlich acht lange Jahre ins Land verstrichen sind, ehe sich die Band traute. In den durchweg deutschen Texten geht es um die Seefahrt und hiermit verbundene Gefahren und Schlachten. Titel wie "Auf See", "Mann Über Bord" oder "Immer Weiter" lassen dabei zunächst an die Chanty Rocker Santiano erinnern, was allerdings wenig zutreffend ist.

Ein Meeresrauschen, Winde, ein Knacken von Holz, dann richtig fette Gitarren und ein fast growlartiger, etwas an Johann Hegg erinnernder Gesang und spätestens mit der Double Bass ist jeder bei Amon Amarth. Doch schon bei "Mittwinter" variieren die Hamburger mit schwarzmetallischen Mikroanteilen, so dass sicher der stilistische Vergleich angebracht ist aber man kaum von einer Kopie sprechen kann. Ordentlich voran geht auch "Heimathafen" mit richtig bissigem, ja fast an Dani von Cradle Of Filth erinnernden Kreischgesang, ohne jedoch die Growls gänzlich vermissen zu lassen. Treibend mit fettem Groove und ordentlichen Nackenbrechern auch die nächsten Nummern, die da "Auf See", "Beutefahrt" mit hier richtig guter Leadgitarre oder mit "Mann Über Bord" titeln. Bei "Die Vogel Insel" vernimmt man anfangs das Gekreische von Möwen, ehe schwarze Bretter das Ruder sprichwörtlich rumreißen und ganz dunkler Gesang erschallt. Und immer wieder diese derben Riffer, die man ja von den schwedischen Death Metallern so gut kennt. Langsame, kraftvolle Gitarren bei "Immer Weiter" und dann wieder treibende, an Geschwindigkeit und Kraft gewinnende, schwarzmetallische Gitarren mit wechselnd choralem Growlgesang und cleanen Bissen. Ein derber, schwerer Einstieg auch bei "Das Fremde Land", dann knackige, moderne Drums und abgehackte Gesänge mit einer teils an Iron Maiden erinnernden Lead bei "Ein Fest". Als Rausschmeißer dann der wieder mit richtig guten Gitarren gespickte und teils mit galoppartigen Riffern durchsetzte Bonussong "Im Bauch Des Drachen".

Wer Amon Amarth liebt, und das sind bekannt ziemlich viele, der wird auch bei den deutschen Durathar seine Nackenmuskulatur gerne beanspruchen. Ich mag die derben Bretter der Hamburger und auch diese schwarzmetallischen Gesangsteile sind wirklich vorzüglich. Aber ganz ehrlich, ohne die Schweden hätte es dieses Album nie gegeben. Wem das egal ist, der kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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