STEELMADE - LOVE OR A LIE


Label:TIMEZONE
Jahr:2016
Running Time:40:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bereits im Frühjahr 2016 erschien mit "Love Or A Lie" das Debütalbum der aus dem Kanton Thurgau stammenden Steelmade. Hören wir mal in den elf Tracks umfassenden Silberling mit einer Spieldauer von knapp vierzig Minuten rein. Fette, umgehend an Metallica erinnernde Gitarren beim Opener "Even Gods Have Enemies". Ein klasse Groove, eine markante, etwas näselnde Stimme und guter Arschtrittrock dann beim nachfolgenden "Stay", ehe "Revolution" mit Klaviertasten zunächst die obligatorische Ballade im Powerstil andeutet. Der Song nimmt dann allerdings zusehends an Fahrt auf und entwickelt so zu einem richtig guten Rocker mit clever arrangiertem Refrain und guten "woowoo"-Teilen. Das catchige, ja schon ein bisschen schmantige "Without" ist dann für die Mädels geschrieben. Eine tolle Rhythmusfraktion beim sleazy angehauchten "Desire And Love" während "Silent Cries" mit guter Gitarre und etwas abgehackten Sektionen aufwartet. Als ob der Vierer nun die klassische Rocksparte hinter sich lässt und faktisch das Album splittet, errinnert "We Are Bizarre" mit seinen moderneren Soundstrukturen schon ziemlich derbe an Sythi Rocker wie Depeche Mode, geht aber gleichfalls noch gut nach vorne. So ein bisschen quer und gar nicht in das vorherige Schema passend dann auch das nett rockende "Sweet Lady" mit hier und da einem Pfeifen, was so ein bisschen an Monty Python erinnert. Auch der Titeltrack gibt sich doch ziemlich im Britrock und schielt im U2 - Stil eindeutig auf mögliche Chartpositionen. "Killing Me" gibt sich dann wieder aggressiver mit vorzüglicher Leadgitarre, ist aber auch eher auf das jüngere Publikum ausgerichtet. Zum Abschluss ein Instrumental mit anfangs weiblichen Gesangsanteilen, ehe gute aber sehr moderne Gitarren noch die Kurve kriegen.

Steelmade legen ein interessantes Album vor, welches anfangs in eher klassischen Hardrockgefilden wandert und sich zum Ende immer mehr an Britrockern/Britpoppern anlehnt. Man gewinnt den Eindruck, dass sich der Vierer noch in einer Findungsphase bewegt, kann aber richtig gute Momente kaum verleugnen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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