KROKUS - BIG ROCKS


Label:COLUMBIA
Jahr:2017
Running Time:46:32
Kategorie: Compilation
 

In den Achtzigern gehörten Krokus zu den Größeren im Heavy Metal, bekamen regelmäßige Zeilen in Jugendmagazinen und waren 1983 beim legendären Rock-Pop in Concert in der Westfalenhalle dabei. Das war auch gleich ihr Zenit, denn danach ging es auch wieder bergab. Basser und Mitgründer Chris von Rohr stieg aus und das Line-up wechselte häufig. Ganz von der Bildfläche verschwunden waren die Schweizer nie und das werden sie wohl auch nicht so schnell, zumal sie die Farewell-Tour der Scorpions schon vor ihrem Start als 'besten Werbegag' bezeichneten. Dabei ist eine der großartigsten News der Band, dass Chris wider jedermanns Erwarten zurück in der Band ist, gar nicht bis zu all ihren Fans durchgedrungen. Auch nicht durch neue Studioalben, auf denen sie solide Kost lieferten. Jetzt liefern sie neuen Schwung mit zwölf Coverversionen, von fünfzig übrig geblieben, die wirklich jeder kennen sollte. Die in Solothurn Gegründeten zeigen hier auf "Big Rocks" schon mit der Auswahl der Songs, dass sie ihre Wurzeln in den Siebzigern haben, und noch davor.

Das Ur-Riff von Black Sabbaths "N.I.B" darf nur als Intro fungieren, doch einen Grundstein legen kann auch Queens "Tie Your Mother Down" bestens. Mit "My Generation" von The Who, "Wild Thing" von The Troggs und "House Of The Rising Sun" von The Animals ziehen einen Bogen durch die Sechziger, bei dem alle Tracks im hardrockigen Soundgewand erscheinen, das man von zuletzt von Krokus kennt. Die Reibeisenstimme von Sänger Marc Storace verleiht ihnen einen eigenen Charme. Neil Youngs "Rocking In The Free World" rockt auch bei den Schweizern bis in die Beine. Die wohl coolste Wahl kommt erst noch, denn "Gimme Some Lovin" kennen wir alle aus dem Blues Brothers Film, stammt aber von der Spencer Davis Group, welche auch in dem Film 'die Band' spielt. Ihre Liebe zum Dinosaurier von Led Zeppelin zeigen sie in "Whole Lotta Love" bis ins Detail, man höre mal den Vocalschatten im Mittelpart. Auch der "Summertime Blues" von Eddie Cochran bekam den knallharten Krokus Tritt verpasst, den wir besonders zu ihrer Metalzeit sehr schätzten. Natürlich darf auch "Born To Be Wild" nicht fehlen, wenn man die meistgecoverten Stücke auswählt. Dafür haben sie sich an das Bob Dylan Original von "Quinn The Eskimo" gehalten, das wir alle von der Manfred Mann's Earth Band als "Mighty Quinn" kennen. "Jumpin' Jack Flash" der Rolling Stones dürfte auch riesigen Einfluss auf die Anfänge der Band gehabt haben, das hier den Reigen der Coversongs abschließt. Das gelungene Finale ist dann eine eigene Nummer aus frühen Jahren, die auch der Rauswerfer ihres 1980er "Metal Rendez-Vous" Albums ist. Ja, das war das mit den gecrashten Autos drauf. Jetzt wurde hier eindeutig belegt, dass die Herren noch Bock haben; mögen sie die Energie mit auf das nächste Studioalbum nehmen. Echt coole Scheibe, bei der man nicht nur mitwippt, sondern irgendwann auch aufsteht. Vorsicht beim Autofahren!

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer


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