SUNTERRA - Tod und Wiedergeburt


Sehr lange Zeit war die österreichische Gothic- beziehungsweise Dark Metal Band Sunterra in der dunklen Unterwelt verschollen, um nun mit dem neuesten Machwerk mit dem passenden Namen „Reborn“ praktisch wieder aufzuerstehen. Das haben wir dementsprechend zum Aufhänger genommen, um dem Ganzen einmal näher auf den Zahn zu fühlen. Das Bandurgestein, der Basser Chris Schön, stellte sich umgehend unseren Fragen.

logoMarkus: Ihr seid schon im Jahre 1998 gegründet worden, was hat dazu geführt, dass Ihr euren Namen von Virgin Seed in Sunterra geändert habt?

Chris: Da war damals ein starker Wechsel im Stil daran schuld. Wir wollten auch mit Altem abschließen.

Markus: Von den Original Mitgliedern ist nur noch Sängerin Lilly und Gitarrist Chris on Bord und ansonsten wurde das Line-up durchaus des Öfteren gewechselt. Was waren dafür die Gründe?

Chris: Teilweise persönliche oder musikalische Differenzen oder auch, weil manche Kollegen ihr Leben anders orientieren wollten.

Markus: Welche Umstände führten zur Auflösung der Band nach drei Longplayern im Jahre 2006?

Chris: Damals machte sich ein wenig Depression breit. Nach der langen, gemeinsamen Zeit und etlichen Hochs und Tiefs war es an der Zeit, eine Pause einzulegen.

Markus: Über Facebook wurde dann die Wiederauferstehung im Jahre 2015 vorangekündigt. Was waren die Gründe, euch wieder aufzuraffen und nach so langer Zeit wieder anzugreifen?

Chris: Diese Frage ist leicht beantwortet: Wir hatten einfach wieder Bock. Vielleicht wollen wir uns ja auch nur selbst was beweisen?

Markus: Was hat dazu geführt, die bereits erschienen Vorwerke über Eure neue Plattenfirma NRT wieder zu veröffentlichen?

Chris: Wir wollten wieder ins Gespräch kommen und die Fans auf Neues vorbereiten.

sunterraMarkus: Erst einmal Glückwunsch zur neuen CD „Reborn“, wie kam es zu der Entstehung die Scheibe?

Chris: Musikalisch gesehen haben wir mit Ivan einen Glücksgriff gemacht. Er experimentiert gerne und bekommt vom Rest der Band freie Hand. Mit "Reborn" wollten wir den Spagat zwischen alten Sunterra und der Zukunft schaffen; wohin auch immer die uns führt.

Markus: Ihr habt das Thema rund um die Göttin Isis aufgenommen, wie seid ihr darauf aufmerksam geworden und steht dies nicht im Gegensatz zu Eurer musikalischen Ausrichtung?

Chris: Die ägyptische Göttin Isis steht für Tod und Wiedergeburt. So sehen wir auch die Geschichte von Sunterra. Der rote Faden zieht sich auch textlich durch die CD, die Geschichte von Niedergang und neuem Anfang der Menschheit.

Markus: Euren Stil kann man als durchaus experimentell und eigenständig bezeichnen, wie verbindet Ihr Gothic, Industrial, die eingestreuten Growls und Elektronik Sounds zu einem individuellen Klangagglomerat und warum vernimmt man fast kontinuierlich eine skurrile, schwerfällige und melancholische Grundhaltung?

Chris: Experimentell kann man durchaus dazu sagen. Wir wollten schon immer anders sein und nicht in der Masse mit schwimmen. Heute haben wir mehr Möglichkeiten als damals und wir wollen sie auch nutzen. Die melancholische Grundeinstellung der Musiker war schon immer vorhanden, das kann man nicht so einfach ausziehen. Wir machen halt nun mal lieber harte Musik als Bubblegum-Pop.

Markus: Wie ist die Erwartungshaltung von der neuen Scheibe und ist schon eine Tour geplant?

Chris: Wir schauen jetzt mal, wie sich die Scheibe verkauft. Einzelne Konzerte sind bereits geplant. Eine Tour wird ohne kompetenten Partner nicht funktionieren. Wir hoffen, dass sich hier bald eine Möglichkeit auftut.

sunterraMarkus: Vergeht bis zum Lebenszeichen wieder so viel Zeit oder habt Ihr schon konkrete Pläne über Eure musikalische Zukunft?

Chris: Wir sind bereits wieder am Arbeiten. Pause gönnen wir uns keine, es macht gerade unglaublich viel Spaß und die Ideen sprudeln nur so.

Markus: Die letzte Frage gehört Euch. Was möchtet Ihr euren Fans schon immer einmal sagen und mit auf den Weg geben?

Chris: Durch die Ankündigung des Comebacks, die darauf folgenden, zahlreichen, positiven Posts und die vielen Reviews waren wir selbst überrascht und überwältigt, wie viele Fans wir noch immer haben. Danke für eure Treue. Ihr gebt uns Kraft und Ausdauer.

Markus: Vielen Dank für dieses prompte, offene und ehrliche Interview mit dem Wunsch, dass sich Eure Ziele bewahrheiten.



Autor: Markus Peters