Nebelung ist ein altes deutsches Wort für den Monat November. Den Monat der Melancholie und des nahenden Winters. Es ist die Zeit im Jahr, in der die letzten Blätter fallen, die Zeit seine Waffen nieder zu legen und nach Hause zu kommen. Die Zeit des Jahres, in der die Menschen ihre Schwäche gegenüber der Natur einsehen müssen. Und genau das spiegelt sich auch in der Musik der 2004 in Bonn gegründeten Neo- beziehungsweise Darkfolk Band Nebelung wider. Basiert auf zwei akustischen Gitarren und einem Cello werden melancholische Texte stimmig in Szene gesetzt. „Mistelteinn“ ist das bereits 2005 erschienen Debütalbum des dunkelromantischen Trios. Nach einem instrumentalen Intro, welches den nichtssagenden Titel „-“ trägt, folgen fünf düstere Balladen, die einem mit ihren traurigen Texten und langsamen, aber sehr stimmigen Melodien das Herz zum Schmelzen bringen können. Die weiche Stimme von Sänger Stefan Otto passt dabei wunderbar ins Bild. Die Atmosphäre ist so dicht, dass sie einen davon tragen könnte, wenn man sich darauf einlässt. Am besten wirkt die Musik von Nebelung wohl, wenn man sich an einem verregneten, kalten Tag im Nebelung (November) in eine Decke wickelt, vors Fenster setzt, in den Regen hinaus schaut und die Gedanken kreisen lässt.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

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