XIPHEA - ONCE UPON A TIME


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:42:57
Kategorie: Eigenproduktion
 

Xiphea mit Sabine Meusel an den Vocals stammen aus Erlangen bei Nürnberg, gründeten sich 2011, veröffentlichten 2013 ihre erste EP "Masquerade", debütierten dann 2014 mit dem Album "From The Uncharted Island" und kommen nun mit ihrem zweiten Opus um die Ecke. Den female fronted Symphonic Metal Fans dürfte die Band seit ihrem Auftritt beim Blackfield Festival 2015 und beim Femme Fatal Festival in Tschechien im gleichen Jahr ein Begriff sein. Als Fairytale Metal mit Texten um Feen, Zwergen und verwunschenen Prinzessinnen in fantastischen Welten wird ihr Stil im aufwendig gestalteten Flyer/Infosheet bezeichnet. Passend zur Jahreszeit geht es im Weihnachtsstil mit der Melodie zu "Hänsel und Gretel..." in "We Are The Wind " rein und dann, fette Gitarren, dicke Soundteppiche und dann der richtig gute Sopran von Sabine, die aber auch eine rockige Stimme drauf hat. Im Grunde genommen Epica oder auch Leaves` Eyes. Da fehlen an sich nur noch die Growls, die aber auch umgehend von Neil Meusel nachgeliefert werden. "Cinderella" lehnt sich an einen Song von Nightwish mit ähnlicher Story an und wechselt mit den Rhythmen hin und her und klar auch ganz langsame, ausufernde, höchst klassische, ja im Soundtrackgewand daher kommende Elemente und wieder auch stimmlich die liebliche Elfe und der böse Mann. Viel Dramaturgie beim Start von "The Shrine Of Ama" mit hier ganz schwarzen, dunkelmetallischen Sechssaitern, ansonsten Symphonic Metal in Perfektion und auch wieder Growls und viele Tempowechsel. "Mirror On The Wall" ist wie das spätere "Power Of The Dwarfs", dem Märchen um Schneewittchen gewidmet und auch hier dunkle Growls gegen die helle Stimme und auch in "Dancing With Wolves" konkurrieren dunkle Sechssaiter mit symphonischen, schönen Elementen. Und auch dieser Song strotz nur so Kraft und Power. Sehr klassisch mit schönsten Melodien der Einstieg in "Briar Rose" und fast perfekt setzen hier Xiphea die Duelle zwischen den klassisch-symphonischen Waisen gegen die brettharten Riffer und schnellen Gitarren fort. Wirklich ruhig verklingt nur "Star Talers" mit hier fast kitschig traurigen Violinen und einer Sängerin, die hier ganz kräftig an Candice Night erinnert. Female fronted Symphonic Metal nahe der Perfektion und den Großen in nichts nachstehend und die Idee, altbekannte Märchen in dieser Form zu vertonen und metallisch umzusetzen, ist wirklich eine klasse Idee. Angesichts der Märchenvielfalt darf man dann auf viele weitere Alben von Xiphea gespannt sein. Dass die Scheibe ziemlich an der Höchstbewertung kratzt, dürfte allen klar sein.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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