HAIL SPIRIT NOIR - MAYHEM IN BLUE


Label:DARK ESSENCE
Jahr:2016
Running Time:48:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich weiß nie, was ich von Progressive Black Metal halten soll. Ursprünglich war Black Metal simpel gestrickt und böse. Aber zwischendurch tummeln sich immer mal Bands in der Szene, die diese Kriterien überhaupt nicht erfüllen und mit musikalischer Vielfalt und kompositorischem Können glänzen. Zu letzterer Kategorie gehören eindeutig auch Hail Spirit Noir aus Griechenland, 2010 gegründet wurden und seitbdem drei Alben auf die Menschheit losgelassen haben. Sechs Songs sind hier enthalten, die alle zwischen vier und fast elf Minuten lang sind. Dementsprechend abwechslungsreich sind sie auch. Kein Song gleicht dem anderen, schwarzmetallische Wutausbrüche gibt es selten. Dafür wird jegliches anderes Klientel bedient. Die Hellenen sind sehr verspielt und lullen den Hörer ein in verträumte Welten, die ihresgleichen suchen. Am auffälligsten sind die Keyboards, die schon mal die schaurige Atmosphäre von Ghost aufkommen lassen, so vor allem in „Riders To Utopia“. Der Orgelklang lässt häufig Erinnerungen an Psychedelic Rock der Siebziger Jahre aufkommen. Die Produktion ist erdig und transparent und zeigt alle Facetten der Musik auf. Aber oft verliert sich der rote Faden. Wirklich geniale Momente wechseln sich ab mit kitschigen Passagen. Das größte Problem ist jedoch, dass bei all dem Abwechslungsreichtum einfach nichts hängen bleibt, auch wenn das Gehörte schon faszinierend ist. Freunde von Bands wie Sigh, Arcturus, Ihsahn, Oranssai Pazuzu, Opeth oder Felurety können hiermit mit Sicherheit etwas anfangen. Traditionelle Black Metaller sollten dieses Album lieber mit Vorsicht genießen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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