CANDIRIA - WHILE THEY WERE SLEEPING

Label: | METAL BLADE |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 46:24 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die fünf Jungs von Candiria stammen aus Brooklyn, New York und sind seit 1995 aktiv. Mit der neuen Full Length, die da titelt "While They Were Sleeping" und so an einen bekannten Hollywood-Streifen erinnert, liegt bereits Album Nummer acht vor. Wenn den Jungs jedoch eines schwerfällt, so ist es Beständigkeit, Gleichmäßigkeit und Vorhersehbarkeit. So wurde die Band 2002, nach vier gefeierten Alben auf der damals laufenden Tour in einen schweren Autounfall verwickelt, an dem sie erst nach längerer Zeit und mit einer völligen Neuorientierung genesen konnten. Gleichermaßen stammt ihr letztes Album "Kiss The Lie" von 2009. Aufhorchen lässt ein Artikel aus dem "Rolling Stone" der die Band als einer der zehn wichtigsten Metalcombos seit 1999 einstufte. Hören wir mal in das Werk hinein: Der Titeltrack macht gleich den Opener und steigt mit trashigen, riffigen oder auch im ursprünglichen Speedmetal angelegten Gitarren ein, ehe sehr hardcorige Elemente das Ruder an sich reißen. Sehr ruhigere, progressive und auch jazzige Gitarren führen bei mir eher zur Verwunderung, denn den wahrscheinlich angedachten Begeisterungsstürmen. Sorry, dieser Stilbruch ist mir definitiv zu derbe. "Mereya" geht wieder mit metallischen Gitarren rein und wechselt dann zwischen Crossover, Nu-Metal und Hardcore. Bei "Wandering Light" sind es corige und proggige Rhythmen, die den Ton angeben. Ihr seht schon, egal welchen Song wir hier anspielen, entscheidend ist, dass sich die Amerikaner auf keinen Stil vollständig einlassen. Wirklich überraschend dann das ruhige "Qpaque", eine Ballade mit poppig-rockigen oder im Postrock angelegten Attitüden, ohne weiteren Stilbruch und zauberhaft vorgetragen. Mit "The Whole World Will Burn" und "Behind These Walls" wieder eindeutig, die gehackte, corige Schiene während "With Broken Bones" eher das Progmonster mit filigranen Sechssaitern und nur untergeordnet bösen Screams gibt. Core / Hardcore ist nicht mein Ding und das wird sich auch mit Candiria nicht ändern, denen man allerdings eines hohes Maß an Experimentierfreudigkeit zugestehen muss. Ob dieser Mix aus Core / Hardcore, Prog, Free Jazz und Postrock allerdings alleine schon ein gutes Album ausmacht, muss dann jeder für sich selber entscheiden.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey