FAITH NO MORE - KING FOR A DAY...FOOL FOR A LIFETIME


Label:WARNER
Jahr:2016/1995
Running Time:112:22
Kategorie: Re-Release
 

Die US-amerikanische Rockband Faith No More gründete sich 1982 und gelten als Pioniere des Crossover und Alternative Rock / Metal. Im letzten Jahr meldeten sie sich, nach sehr langer Pause, mit ihrem siebten Album "Sol Invictus" zurück und krönten ihr Comeback mit einer umjubelten Tour, die den Fünfer auch nach Deutschland führte. So konnten die Fans den Amerikanern z. B. beim Rock im Revier in Gelsenkirchen und beim Rockavaria in München zujubeln. Das Bühnenoutfit erinnerte damals an eine sehr gediegene Hochzeitsgesellschaft.

Mit dem komplett remasterten und zusätzlich mit dreizehn Bonustracks aus der Entstehungszeit des Albums in Form von Raritäten und B-Sides fast übervoll gepfropften "King For A Day...Fool For A Lifetime", welches in der Deluxe Version sowohl als Doppel-CD als auch als 180 Gramm schwere Doppel-LP veröffentlicht wird, kehren die Amerikaner in das Jahr 1995 zurück. Wir befinden uns also zwanzig Jahre vor der Veröffentlichung von "Sol Invictus" und drei Jahre nach dem grammyprämierten Überalbum "Angel Dust", welches im Jahre 1992 die Rockwelt überraschte, ja ich will nicht sagen mit einem Überalbum schockte. An der Gitarre Trey Spruance, der nur wenige Jahre später durch Jon Hudson ersetzt wurde. Aber viel wichtiger, sowohl damals schon zu Zeiten von "Angel Dust" wie auch heute, der nahezu göttliche weil so variable Mike Patton am Mikro, ohne den Faith No More heute nahezu undenkbar scheint. Der fünfte Longplayer kam, zumindest in Deutschland, charttechnisch an den Vorgänger mit einer sehr ehrbaren, achten Platzierung heran, wenn er sich auch nicht so lange in den Charts hielt. In UK und in den Staaten blieb er auf den Playlists jedoch deutlich hinter "Angel Dust" zurück.

Auch wenn "King For A Day...Fool For A Lifetime" nicht an die Komplexität des Vorgängers heranreichte, finden sich doch auf dem Album zahlreiche, teils sehr experimentelle wie auch mächtig rockende und fetzige Stücke wie z. B. der Opener "Get Out" oder das ziemlich derbe "Cuckoo For Caca". Ähnlich chaotisch mit merklichen Crossover und leichtem Core ist "Ugly In The Morning". Mehr in die alternative Richtung gehen hingegen "Ricochet" oder "What A Day". Funkbeeinflusst mit Tasten gibt sich "Evidence" und auf dem sehr melodischen, ruhigen und irgendwie leicht elektronisch angehauchten Rauswerfer "Just A Man" vernimmt man durchaus auch schwarze Gospelelemente. Hört man in "Star A. D." rein, gibt es klaren Jazz und Latinorock und man wähnt sich zwischenzeitlich nahe Carlos Santana. Durchweg balladesk sind das sehr gefühlvolle und tragende "Caralho Voador" und natürlich "Take This Bottle", für mich einer der herausragenden Songs auf dem Album, weil so geil arrangiert, stimmlich nahe an der Perfektion und auch das dezente Klavier mit leichtem Jazzanschlag haut mich immer serienweise aus den Socken. Dem Übersong folgt dann der starke Titeltrack, der die Tasten wieder mitnimmt, mit sanften Gitarren garniert und in dem Mike wieder zahlreiche Ausrufzeichen setzt.

Disc One:

1. Get Out

2. Ricochet

3. Evidence

4. The Gentle Art Of Making Enemies

5. Star A.D.

6. Cuckoo For Caca

7. Caralho Voador

8. Ugly In The Morning

9. Digging The Grave

10.Take This Bottle

11.King For A Day

12.What A Day

13.The Last To Know

14.Just A Man

Disc Two

1. Evidence (Version En Espanol)

2. Absolute Zero

3. Greenfields (The Brothers Four Cover)

4. Started A Joke (Bee Gees Cover)

5. Spanish Eyes (Al Martino Cover)

6. I Won’t Forget You

7. Hippie Jam Song

8. Instrumental

9. I Wanna Fuck Myself (GG Allin Cover)

10. Evidence (Versao Em Portugues)

11. Digging The Grave (Live)

12. The Gentle Art OF Making Enemies (Live)

13. Interview

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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