LORDI - MONSTEROPHONIC-THEATERROR VS. DEMONARCHY


Label:AFM
Jahr:2016
Running Time:64:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mitte September 2016 wird "Monstereophonic: Theaterror Vs. Demonarchy", das achte Album der finnischen Hardrocker Lordi erscheinen. Warum so ein außergewöhnlicher Titel? Nun ganz einfach. Im Grunde genommen liegt ein gesplittetes Album mit typisch rockigen, an die 80er-Jahre angelehntem Material auf der ersten Hälfte und an ein Konzept angelegten Nummern mit dem Titel "Demonarchy" auf der zweiten Platte vor. Ganz simpel zusammengefasst geht es der Geschichte dabei um klassische Horrorwesen, die gegeneinander antreten. Die erste Scheibe beginnt einem gesprochenen, etwas futuristisch angehauchten Intro und geht dann mit hoch melodischen Tasten in das riffige, toll arrangierte "Let´s Go Slaughter He-Man (I Wanna Be The Beast-Man In The Masters Of The Universe)" über. Hier und beim ebenfalls mit kräftigen Keyboards unterlegten "Down With The Devil" merkt man ganz klar die Handschrift vom Produzenten Nino Laurenne, der unter anderem auch für die melodischen Elemente bei Apocalyptica, Amorphis und Stratovarius verantwortlich ist. Ohne die dunkle Stimme von Mr. Lordi könnte es sich auch um Power-Metal im klassischen Stil handeln, halt hoch melodiös und sehr eingängig. Merklich riffiger und derber im kultigen Lordi-Stil, sprich mit hellen Refrains dann "Hug You Hardcore". Ein dunkler Einstieg mit schwereren Tasten und auch schwarzen Vocals bei "Mary Is Dead", der richtig Abwechslung bringt. Ein richtig guter, interessanter Song. Auch beim rockigen "Sick Flick" mit einfachem Refrain im coolen 8oer-Jahre Flair vernehmen wir immer mal wieder ganz pointiert eingestreute Tasten. Ein weiterer Rocker mit teilweiser Flüsterstimmen und sehr eingängig ist auch "None For One". Die Konzeptseite setzt mit "SCG VIII: Opening Scene" mit zunächst wieder dunklen Tastentönen und dann dicken Riffs ein und es folgt die superschnelle, ja brutale Eröffnung vom Titeltrack "Demonarchy". Heftige, bissige Vocals, schwarzmetallische Gitarren und wieder punktiert gesetzte Tasten machen den vermutlich bislang härtesten Song der Finnen zu einer richtig starken Nummer. Das ist purer Heavy Metal der ganz derben Gangart. Riffige Gitarren eröffnen auch "The Unholy Gathering", das sich im Weiteren zu einer eher tragenden, schleppenden Nummer mit einem richtig auftrumpfenden Mikro entwickelt und immer wieder diese fetten Sechssaiter im dunklen Modus. Derbe, dunkel und mit leicht thrashigem Beigeschmack geht es auch in "Heaven Sent Hell On Earth". Ein richtiges Kreischen ist hier zu vernehmen und wieder diese epischen Refrains. Lordi mischen hier Old-School-Metal, Thrash und Hardrock in richtig toller Manier. Gewaltig, kraftvoll, ja fast orchestral folgt dann "And The Zombie Says". Und Bang! Wieder ultraharte und kräftige Gitarren und selbst auf die Tasten wird nun richtig drauf gehämmert und zu alledem quietscht sich das Urmonster nun die Seele aus dem Leib. Dann ein Break, hochmelodische Lordi, fantastische Wiederholungen mit ganz starken Leads und umgehend wieder knallende Finnen. Kurzes Runterkommen dann bei "Break Of Dawn" mit einer sehr melodischen Gitarre und wieder diese schnellen Gitarren und das sich überschlagende Keyboard. Das ist ganz fetter Metal mit ganz leichten Anleihen im melodischen Death- oder auch Speed Sektor. Das Finale "The Night Of The Monsters Died" setzt mit cineastisch inszenierten Synthesizern, ehe Herr Lordi den Shouter/Erzähler mit tiefdunkler Kehle und dann kräftigem Gesang gibt, der wieder in typische Lordi-Refrains übergeht. Die beste, abwechslungsreichste und derbste Lordi, die ich je vernommen habe und für mich der Beweis, dass sich die Finnen nicht nur ansprechend verkleiden, sondern auch ein richtig fettes, hochmelodisches und voll fetzendes Brett abliefern können. Einfach eine Hammerscheibe, die zumindest an der Höchstbewertung ganz scharf kratzen kann.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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