UNZUCHT - NEUNTÖTER

Label: | OUT OF LINE |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 73:31 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Diverse Singles, drei EPs und drei Longplayer nennen die Hannoveraner Unzucht bereits ihr Eigen. Nun kommt das vierte Album der Darkrocker mit, inklusive den sechs Bonustracks auf dem zweiten Silberling, insgesamt siebzehn Songs auf den Markt. Kopf des Quartetts ist der deutsch-spanische Sänger Daniel Schulz. Mit schrillen Gitarren und recht dunkelmetallischem Flair eröffnet "Der dunkle See", ehe es dann in den Gesangparts merklich an Härte zurückgeht. Es bleibt aber ziemlich derbe und schrill. Richtig metallische Gitarren dann auch bei der "Widerstand" mit einem im Industrial angelegten Drive und gutem Chorus. Ein fetter Sound mit melodischen Synti-Klängen dann beim recht hymnisch, schwerer, dunkler und bewegender angelegten "Lava". Zerfetzte Klänge, brutal harte Gitarren und ein kreischender Sänger prägen den thrashigen "Kettenhund". Langsame und melancholische Klänge mit verzehrenden, betonten Vocals dann bei "Hinter Glas", abgelöst von "Ein Wort Fliegt Wie Ein Stein" mit wieder kräftigen Riffs, tollem Text, interessanten Tasten und coolem, sehr eingängigen Chorus. Zum wiederholten Male starke Gitarren und eine Menge Material zum Bangen bei "Judas". Insbesondere die Keyboards /Synthesizer erinnern hier gewaltig an beispielsweise Eisbrecher, also mehr im melodischen Industrial angelegte Combos. Wie schon zuvor, auch hier wieder sehr derbe Gitarren und schrille Gesänge. Richtig thrashig mit irren Stimmen und brutal schnellen, zerhackten Rhythmen, dem sich auch die wie wahnsinnig gezockten Tasten anpassen, knallt sich dann der Titeltrack in die Gehörgänge. Aber auch hier wieder langsame, melancholische Gesangparts, abgelöst von klasse gezockten, schwarzmetallischen Sechssaitern. Dunkel, traurig und ziemlich deprimiert geht es dann mit "Schlaf" weiter. Allerdings verhindert das absolut überzeugende Mikro im Einklang mit den bedächtig gezupften und dunkel gestimmten E-Gitarren jegliche Gedanken an Ruhe oder gar Müdigkeit. Ups, doch etwas eingenickt? Keine Panik. Derbe Riffs im wieder leicht thrashigen Gewand und knackige Synthesizer, hier allerdings gepaart mit einem etwas seichter daher kommenden Chorus bei "Piotrek" lassen dann aufschrecken. Fette Elektronikelemente und Erinnerungen an Horrortracks leiten dann in den Abschlusstrack der regulären CD ein. "Splitter" überzeugt im Weiteren auch mit starken instrumentalen Teilen. Kurz reingehört in "Parasomina", den ersten Track der Bonus-CD mit einer Eröffnung, die an einen bekannten Soundtrack von Vangelis erinnert, offerieren auch diese Songs einen höchsten Unterhaltungswert. Auf dem zweiten Silberling gibt es unter anderem eine weitere Version von "Widerstand", featuring Dave Grunewald von Annisokay und "Ein Wort Fliegt Wie Ein Stein", featuring Chris Harms von Lord Of The Lost. Unzucht überzeugen auf ihrem vierten Output mit vielfältigsten Arrangements im Industrial, derben Metal, merklich thrashigen Ansätzen und eher weniger Elementen aus dem Dark Rock. Dabei sind die Songs durchweg sehr fett produziert und überzeugen mit sehr riffigen, derben Elementen, die viel Spaß machen.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey