Nun was haben wir denn hier für ein wundersames Werk? Ein wenig überzeugendes Cover, jedenfalls nichts für den Metal Bereich. Ich denk da eher so an die Esothea, Björk oder ähnliches. Aber o.k., hören wir mal rein. Hm, kein Intro, keine Drums oder Gitarren, die den Longplayer starten. Nein, eine glockengleiche Stimme ertönt, hat Kate Bush da etwa eine Platte unter einem Pseudonym veröffentlicht? Weit gefehlt, hier handelt es sich um ein Kammer-Prog-Jazz-Akustik Duo aus St.Petersburg. Gleb Kolyadin am Piano und Keyboard sowie Marjana Semkina, die ihre engelsgleiche Stimme dazusteuert. Aufgenommen wurde das Ganze in den Murder Mile Music Studios, London, England.

Als Gastmusiker hat man unter anderem keine geringeren als Colin Edwin und Gavin Harrison von Porcupine Tree gewinnen können. Als vordergründiges Instrument sticht das Klavier hervor, dazu Streich- und Blasinstrumente, ja sogar Schlagzeug und Bass sind zu hören. Diese Instrumentierung zaubert wunderschöne Klangwelten herbei, ein Hauch von Glückseligkeit, wenn man die Lyrics mal nicht übersetzt. Die stehen nämlich im krassen Gegensatz zur Schönheit der Kompositionen. Dachte ich am Anfang noch, oh je, was ein langweiliges Geklimper, muss ich zu meiner Schande gestehen, dieses Machwerk vollkommen vorschnell abgeurteilt zu haben. Es ist ein Hammerwerk, und immer wieder ertappe ich mich dabei, Vergleiche zu Kate Bushs "Hounds Of Love" oder meine absolute  Lieblingsscheibe "Aerial" von ihr als Vergleich heran zu ziehen. Und "Iamthemorning" halten da ohne Probleme stand. Eins sei gesagt, man muss sich auf die Platte einlassen. Liebe Freunde des Powermetals oder Black-und Deathgegrunze, dies ist definitiv keine Platte für euch. Es sei denn, ihr seid arg depressiv und vertieft euch in die schon erwähnten Lyrics. Dann sollte einem Suizid nichts mehr im Wege stehen. Für alle mit einem erweiterten Horizont – hört einfach mal rein.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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