FROZEN RAIN - AHEAD OF TIME


Label:AVENUE OF ALLIES
Jahr:2012
Running Time:52:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Carsten „Lizard“ Schulz ist einer meiner Lieblingssänger. Daraus mache ich keinen Hehl. Und gefreut hätte es mich, wenn mit Frozen Rain eine musikalische Perle wie Paradise Inc. eingetrudelt wäre. Aber leider kann nicht alles glänzen was Gold ist. Im Falle dieser Formation aus Belgien, die mit „Ahead Of Time“, ihr Zweitwerk vorlegen, werde ich eines Besseren belehrt. Gleich die ersten drei Stücke holen mich in die Gegenwart zurück. Völlig überproduziert, mit einem Übergewicht an Instrumentierung, übersteuerten und absolut „halligen“ Chören und am schlimmsten, die Stimme von Carsten ins Nirvana gemischt. Da übertrumpfen die musikalischen Elemente einfach alles. „Believe It Or Not“, „Forever“ und „Breakin` Out“ sind öder und zugekleisterter 80er-Jahre Rock der etwas von dem aktuellen Retro-Kuchen abhaben möchte. Schon amerikanisch, werden die Refrains totgeritten, die manchmal so cheesy sind, dass selbst ich die Pimpernellen kriege. Gott sei dank singt Carsten und nicht so ein Möchtegern-Poser. Das rettet noch so manchen Total-Absturz. Selbst die Lyrics sind auf einem Beitrag wie „We`re Gonna Rock“ so austauschbar wie seit langem nicht mehr. Das hätte selbst zu AOR-Glanz-Zeiten für Risse in den Ohren gesorgt. Bei der ersten Ballade „Too Late“, gefallen mir gerade Mal die Gitarren. Selbst hier schafft es Carsten nicht gegen die übermächtigen Keyboards anzutreten. Nach dem schrecklichen „Turn It On“, fängt die Band sich mit dem Titeltrack „Ahead Of Time“, der aber einen kleinen Journey-Abschnitt an der Gitarre mitbringt und ein Mini-Kiss-Riff (vom Song „Reason To Live“). „The Last Dance Ain`t Over“ und „Not At Home“ brechen dann mit ihren flotten Beats schließlich das Eis. „The Way That You“ sackt noch Mal leicht ab aber dafür kann man mit dem instrumentalen Stück „Voodoo Party“, einen Treffer landen.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht