BRIDGEVILLE - AFTERSHOCK


Label:CRIME
Jahr:2016
Running Time:45:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Und nochmal Hardrock, diesmal in einer Fünfer-Formation und aus Norwegen stammend. Kopf der seit 2013 existenten Truppe ist Sänger Martin Steene, der vorher bei den dänischen True-Metallern Iron Fire und den norwegischen Rockern Absinth tätig war. Auf dem elf Tracks umfassenden Debüt hauen uns die Jungs sehr klassisch gehaltenen Hardrock mit guter, rauher Stimme und Melodien, Riffs und Refrains, die an Größen wie Bon Jovi, Whitesnake, Def Leppard und hier und da auch an kräftigere Pretty Maids erinnern, um die Ohren. Allerdings wird auf Weichspüler und chartorientierte Ausflüge weitestgehend verzichtet und eher das etwas härtere Brett geboten. Riffige, schnörkellose Gitarren gleich beim Opener, dem ziemlich flotten "Get On The Top" mit richtig rauchgeschwängerter und vor Whiskey triefender Stimme. "Mystic River" ist ein typischer Midtempo-Rocker mit lockerem, mitnehmendem und rasend schnell in die Ohren kriechendem Refrain. Ganz viel Bon Jovi der 90er-Jahre dann beim nachfolgenden "Save Me". Bärenstark dann der Titeltrack "Aftershock", der wieder im Midtempo gehalten ist und einfach in allen Parts richtig überzeugen kann. Da die tollen Gitarren, hier die etwas komplexeren Arrangements, dort die perfekte Melodien und über allem thront diese hammergeile Stimme. Für mich die perfekte Rock - / AOR-Nummer. Riffig, groovig und mit Gitarren zum Mitswingen geht es dann in "Black Rain" und auch hier wieder ein so geiler Chorus. So einfach kann man richtig gute Rocksongs schreiben. "Keep Holding On" gibt sowas wie die typische Powerballade und klingt im Refrain wie tausendmal gehört. Und wieder eine Ballade mit "Bridge To A Broken Heart". Gefühlvoll, emotional und melodische Gitarren, aber nur gut und wegen zu viel Schmalz nicht wirklich vom Hocker reißend. "Freakshow" erinnert vom Titel irgendwie an Großmeister Alice Cooper und kommt anfangs tatsächlich etwas abgehackt daher, entwickelt sich im Weiteren aber zu einer sehr typischen Rocknummer mit einfachen Riffs und dem typischen Mitgehrefrain. Besser dann wieder "Homeland". Auch wenn hier wieder die Schmuseklamotte mit mächtig Schmalz und auch viel Pop zelebriert wird, kommt man einfach nicht umhin, Herrn Steene eine gute und insbesondere sehr facettenreiche Stimme zu attestieren. Die Herzen der Mädels werden dahin schmelzen. Auch "Anthem Of The World" ist insgesamt wieder etwas ruhiger und an sich klassischer AOR mit guten Gitarren, gefühlvollen Vocals und einem, ist ja fast schon genretypisch, mitnehmenden und somit zigfach gehörtem Refrainschema. Mir sagen die rockigen, stampfenden und mit zahlreichen Riffs gespickten Nummern wie auch der Rausschmeißer "Absinthia" merklich mehr zu auch wenn Eigenständigkeit wirklich anders aussieht.

Fazit: Bis etwa zur Hälfte der Scheibe war ich von dem Rock und Groove, den die Norweger uns da abliefern, richtig überzeugt. Etwa ab "Keep Holding On" klingt vieles jedoch wie tausendmal gehört und erhält zudem noch eine ziemlich kitschige, poppige Note auch wenn hier die Gitarren und insbesondere die Kehle unseres Herrn Steene weiterhin voll überzeugen kann.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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