Der heutige Punk ist verweichlicht und zu einem Schatten seiner selbst geworden. Nichts anderes mehr als ein reiner Musikstil. So sehen das zumindest die Portugiesen von Systemik Violence. Daher sehen sie es als ihre Mission an, Punk in seiner ursprünglichsten und rohsten Form wiederzubeleben. Dabei bedienen sie sich unter anderem auch einigen Elementen des extremen Metals, wodurch ihr Sound sehr hart wird. Das Old School Denken geht sogar so weit, dass sie ihr Werk „Fuck As Punk“ als Kassette mit sechs Songs veröffentlichen. Die Musik darauf ist schnell und abgefuckt, wie Punk eben früher war. Die Qualität der Abmischung ist gelinde gesagt bescheiden, der Gesang ist kaum zu verstehen und die Instrumente brettern geradlinig drauf los. Was jetzt erst mal ziemlich mies klingt, hat dabei aber einen ganz eigenen Groove, der es dennoch auf seine eigene Weise hörenswert macht. Vor allem die knüppelharten Riffs und der geschriene, fast gegrowlte Gesang bringen eine wilde Härte ein. In mehreren Songs sind gesprochene Ansagen enthalten, so zum Beispiel zu Beginn des Songs „Punk Is Posers“ und „Cultural Masturbation“. Die Themen sind gesellschaftskritisch und die Texte sagen einfach aus was sie zu sagen haben, ohne Schnörkel oder versteckte Anspielungen. Was man hier sicher nicht bekommt, ist höchste musikalische Qualität. Aber das war ja auch nie das Ziel der Portugiesen. Rauer, roher Punk, ja das bekommt man wahrlich, so lebt die Musik nicht vom Klang, sondern vom Charme des Punks der frühen achtziger Jahre. Und dieser ist garantiert enthalten. Die absolut passende Musik zu einer wilden Abrissparty in der Underground Punk Szene!

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

zurück zur Übersicht