Au Mann, das waren noch Zeiten! Kurz vor meinem 15. Geburtstag habe ich zum ersten Mal Cannibal Corpse gehört. Ihr drittes Album „Tomb Of The Mutilated“ war gerade draußen, die Musik so krass, wie nichts anderes, was ich je zuvor gehört hatte, und die Cover waren blutig und geschmacklos. Wir pubertierenden Kiddies waren natürlich voll fasziniert und haben im Freundeskreis Wetten abgeschlossen, wer es alles schaft, sich die CDs original zu besorgen, die erst ab 18 Jahren erhältlich waren. Was für eine geile Zeit! Danach gab es aber den Umbruch bei Cannibal Corpse: Sänger und Aushängeschild Chris Barnes wechselte zu Six Feet Under (die ich nie gut fand), und auch an Cannibal Corpse habe ich irgendwann das Interesse verloren. Ich sehe gerade, dass ich glatt fünf (!) Alben der Jungs komplett verpennt habe. Wie klingen Cannibal Corpse heute also? Glücklicherweise hat sich nicht allzu viel geändert. Die Musik ist immer noch brutal, und der Stil der Amis nach wie vor unverkennbar. Allerdings frickeln sie heute etwas mehr. Während es früher zwar technischen, jedoch immer gradlinigen Deathmetal gab, fudeln jetzt sehr viele Leadgitarren durch die Gegend, die leider den Druck und die Brutalität rausnehmen und auf Dauer und etwas langatmig und aufgesetzt wirken. Insgesamt ist „Torture“ aber immer noch eine sehr gute Platte, die von den Die Hardfans ohnehin blind gekauft wird.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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