Und nochmal Deutschrock oder diesmal richtiger Punk? Egal. Die Protagonisten stammen diesmal aus dem holsteinischen Oldenburg und legen mit "Im Sturzflug Durch Die Republik" bereits ihren vierten Longplayer vor, wenn man die EP "Nicht Mit Uns" aus 2012 mitzählt. Und die betrunkenen Schwalben überzeugen und lassen richtig aufhorchen. Das liegt insbesondere an dem tollen, richtig rauchgeschwängertem Organ von Frank, der seinem Vierer den entsprechenden Wiedererkennungswert verpasst. Die Jungs schaffen den perfekten Mix aus Ramones und Campinos Toten Hosen und haben dabei ein richtig geiles Feeling für die passenden Melodien. Egal, ob man den Titeltrack "Im Sturzflug Durch Die Republik", das mit coolen Gitarren beginnende "Kommt Mit Uns", das ein bisschen in Status Quo Manier gezockte "One, Chew, Free, Far...!" oder das rhythmische "So Wie Jeden Tag" mit klasse Breaks nimmt, die Vier reihen Ohrwurm an Ohrwurm. Auf "Kein Weg Zurück" beweisen sie zunächst, dass es auch etwas ruhiger richtig gut geht. Was den Song allerdings zum absoluten Anspieltip macht, sind der Killerrefrain und wirklich überzeugende Jobs an den Sechssaitern. Ob "Fackelzug Des Wahnsinns", "Da Wo Du Bist" oder das durchweg groovende "Das Alte Lied", irgendwie passt das alles. "In Diesem Moment" klingt etwas moderner mit einer Gitarre nahe der Neuen Deutschen Welle. Vielleicht etwas zu easy und ein bisschen zu viel Pop und Schmalz. Als Filler geht das aber noch lange nicht durch. "Ein Bisschen Anarchie" ist wahrscheinlich am nächsten an den Ramones, aber auch hier besitzen Drunken Swallows noch genügend Eigenständigkeit. Auf die balladeske Liebeserklärung an den bekannten Sportverein aus Hamburg kann ich persönlich verzichten. Fans des Clubs mit dem Totenkopf im Wimpel werden die seichten Töne allerdings als Hymne ausrufen. Auch der musikalische Vergleich mit den Rolling Stones ist als Rausschmeißer eher ungünstig gewählt und wie der Fußballsong, meines Eachtens, verzichtbar. Verbleiben am Ende zehn klasse Songs, die jeder Deutsch- und Punkrock-Fan gehört haben sollte.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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