NUCLEUS TORN - NEON LIGHT ETERNAL

Label: | PROPHECY |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 40.53 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
NUCLEUS TORN
NEON LIGHT ETERNAL
06.12.2015
40:53
PROPHECY
Nucleus Torn ist eine schweizerische Formation, deren musikalisches Schaffen eher schwer in Kategorien einzusperren ist. Mit "Neon Light Eternal" legen sie nach einigen LPs und EPs Ihr Abschiedsalbum vor. Mir war die Combo bisher vollkommen unbekannt, aber schon die ersten Töne lassen aufhören, wenn elfengleicher Frauengesang den Sound in Björk Regionen vermuten lässt, bei Einsetzen der klassischen Rock-Instrumentierung musste ich dann aber doch eher an die alten Norwegen-Avantgardisten von The 3rd & The Mortal denken. Hier baut die ruhige Instrumentierung vergleichbar wie bei Bands wie Explosions In The Sky soundtrackartige Atmosphären auf, ohne auf Störgeräusche, Breaks und Dissonanzen zu verzichten. Im zweiten zehnminütigen Song "Nothing Between You And Death" brettert dann auch mal richtig stakkatomäßig die Gitarre, was nach den sphärischen Klängen des ersten zwanzigminütigen Songs etwas überraschend kommt, aber auch einen herben Stilbruch darstellt. Die Atmosphäre bleibt verstörend, Dissonanzen stehen im krassen Wiederspruch zum vordergründig "zuckersüßen" Gesang. Wie auch bei "A Declaration Of Mistrust" scheint der Song nach der Hälfte der Spielzeit nahezu in Stille zu versanden, nur noch spärliche Klänge sind zu vernehmen, bevor die Gitarren wieder losbrettern. Der dritte und letzte Song bleibt eine stille Nummer, die spärlich instrumentiert eher melancholisch denn verstörend daher kommt, den ersten beiden Songs aber nicht das Wasser reichen kann. Puh, teilweise harter Tobak, aber allein wegen der Stimmung, der einzigartigen Atmosphäre und der aufgebauten Spannung sollten hier weniger festgefahrene Musikhörer, Postrock-Fans oder auch Fans von Bands wie Anathema oder Katatonia mal reinhören. Spannende Platte.
Tracklist :
- A Declaration Of Mistrust
- Nothing Between You And Death
03 Street Lights Fail
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Bert Meierjürgen