Bei den meisten Progbands mangelt es an durchschlagender Härte. Ein Grund, dass sich viele beinharte Metaller nicht mit Bands aus dem Genre auseinandersetzen. Dabei könnte man bei diesem zweiten Album von Abnormal Thought Patterns schon wegen des Covers mal aufmerksam werden, denn das wirkt sicher nicht ungewaltig auf den Betrachter. Musikalisch werden keine Gefangenen gemacht. Fette Leads überwältigen den Hörer gleich von vorne weg. Die Vocals zeigen sich clean und unclean, fangen auch mit Growls an. Das heißt nicht, dass alle sieben Tracks Vollgas bei einem Maximalarschtritt geben, denn seichtere Passagen sind sehr wohl vorhanden. Doch unterm Strich siegt schon ein gewisses Maß modernen Heavy Metals, dem man nicht nur lauschen möchte, sondern auch in Bewegung kommt. Wenn die Kalifornier leiser werden, kann man mal auf die filigranen Frickeleien achten, die an diesen Stellen erstmal richtig aufblühen, wie zum Bleistift in "Synesthesia", in dem die Gastbassisten Michael Manring (ex-Montreux) und John Onder (ex Michael Schenker Group, ex-Joey Tafolla) mitwirken. Eine ganze Reihe von Gastmusikern mehr spielen in weiteren Songs mit, zum Beispiel Between The Buried And Me Keyboarder und Sänger Tommy Rogers oder die Gitarristen Jeff Loomis von Arch Enemy (ex-Nevermore) und Tim Roth von Into Eternity in "Nocturnal Haven". Die Mannen beherrschen ihr Handwerk, dass auch ohne Fremdbeteiligung von den Gitarren die ein oder andere Ohrwurmmelodie abgeworfen wird, wie in "Delusion". Weil "Altered States Of Consciousness" Metal ist und nicht bloß verspielte Interpretationen von Tonleitern, mag für ein paar Interessenten mehr das Reinhören Sinn machen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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