VARIOUS ARTISTS - MORBID ANGEL-ILLUD DIVINUM INSANUS-THE REMIXES


Label:SEASON OF MIST
Jahr:2012
Running Time:192:52
Kategorie: Sampler
 

Morbid Angel, die Urgesteine des Death-Metal, waren seit Ihrer Gründung 1984 noch nie eine meiner Lieblingsbands. Um ehrlich zu sein, mag ich ihre Musik nicht wirklich. Als ich vor ein paar Monaten bei einem Bekannten war und im Hintergrund auf einmal nette Musik lief, war ich um so mehr überrascht zu hören, dass das Morbid Angel sei. Es war „Radicult“ vom letzten Album „Illud Divinum Insanus“. Danach habe ich mir das gesamte Album mal angetan und muss gestehen, dass die Musik, bis auf 3 Songs, bis heute nicht mein Ding ist. Aber diese 3 Songs sind es wahrscheinlich auch, über die die Morbid Angel Fans fluchen. Mit „Illud Divinum Insanus – The Remixes“ sind Morbid Angel nun noch einen Schritt weiter gegangen und werden sich mit Sicherheit dafür ungläubige Blicke und Kopfschütteln von Metal-Fans einhandeln. Sie haben genrefremd ihre Songs von zumeist bekannten Industrial- und Elektrobands remixen lassen. Coole Sache und plötzlich mag sogar ich Morbid Angel bzw. ihre Songs gut leiden. Ganz neu ist die Idee zwar nicht, da Laibach 1994 schon einmal 2 ihrer Songs remixed haben, aber trotzdem macht es richtig Spaß, nun das neue Material zu hören. Laibach sind natürlich auch wieder mit von der Partie und machen „I Am Morbid“ zu einem ihrer Songs. Obwohl es ein Morbid Angel Song ist, ist es unverkennbar die Handschrift von Laibach. Genauso gut ist die Project Pitchfork Version von „Destructos vs. The Earth“, eindeutig Pitchfork. Viele weitere Bands haben es geschafft, den Morbid Angel Songs einen elektronischen Stempel aufzudrücken, wenn man es nicht wüsste, man würde sie für eigene Songs der Bands halten. Dabei ist schon verblüffend, dass viele Künstler sich für den Song „I Am Morbid“ entschieden haben, scheint er sich wohl am besten dafür zu eignen ihn in eine elektronische Version umzusetzen, hier sei auch noch die Version von Dead Sexy Inc. als sehr hörenswert erwähnt. An zweiter Stelle der Remix-Hitliste steht „Destructos Vs. The Earth“, wo neben Pitchfork auch die Version von Nachtmahr sehr gelungen ist. Jedoch nicht jede Industrial- oder Elektroversion ist hörenswert, es gibt leider auch ein paar Songs, die völlig in die Hose gegangen sind. Und gerade bei dem Song „Radicult“ bleibe ich persönlich doch beim Original von Morbid Angel, obwohl der Remix von Mondkopf nicht schlecht ist, aber die Morbid Angel Version ist einfach nur klasse. Auch enttäuscht bin ich von den Remixarbeiten von Combichrist und Tim Skold, hätte ich doch gerade von diesen Künstlern eigentlich was ganz anderes erwartet. Ihre Versionen von „Destructos Vs. The Earth“ bzw. „Mea Culpa Profundus „ (Profundis – Mea Culpa) sind gut gemacht, keine Frage, aber gerade bei Combichrist hätte ich mir eine Version von z. B. Radicult gewünscht, die einen nur so umhaut, da dieser Song eigentlich wie für sie gemacht ist. Alles in Allem aber eine tolle Zusammenstellung, wo sogar mir Morbid Angel Songs richtig Spaß machen. Die Erstpressung enthält zu den 31 Songs noch eine Bonus Download-Card, mit der sich noch einmal 8 zusätzliche Stücke herunterladen lassen. Für alle Industrial- und Elektrofans kann ich hier definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen. Metalfans werden diese 39 Remix-Songs einer Kult-Deathmetal-Band wohl eher hassen.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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