STEELWING - RESET, REBOOT, REDEEM


Label:NOISEART
Jahr:2015
Running Time:47:51
Kategorie: Neuerscheinung
 

Dieser Fünfer aus Nyköping wird weniger in einem Atemzug mit Ambush oder gar Enforcer genannt, wenn man die neue Garde klassischer Schwedenmetaller aufzählt. Einerseits waren sie an der Livefront weniger aktiv, und andererseits, ja, woran liegt das eigentlich? Hören wir doch erstmal in ihr Drittwerk rein. Ein mit Ohoho-Chören ausgestattetes und in der Form verzichtbares Intro macht den Anfang. Na gut, das Intro vom Vorgängeralbum "Zone Of Alienation" aus 2012 fiel wahrlich auch nicht besser aus, da haben sie kaum noch Luft nach unten. Doch dann kommen Steelwing mit dem Titeltrack in der computerisierten Neuzeit an, wenn auch in erster Linie durch den Namen des Songs. Ein fettes Riff gibt aber nirgends den Ton an. Flexible Vocals werden gesungen und geschrien, wozu zwei Gitarren sonst ordentliche Arbeit leisten. Denn das ist alles gar nicht uncool, was die Doppelgitarre da leistet, doch auf einen Zünder wartet man zunächst vergeblich, dabei machen sie auch im heimatsprachlichen "Och Varlden Gav Vika" gar nicht viel verkehrt, haben starke Vocallines und Twin-Leads. "Architects Of Destruction" ist dann der erste Durchbrecher auf dem Album, ein kleines Epos mit fetter Aussagekraft und einem gitarrenlastigen Mittelteil, der keine Wünsche offen lässt. "Hardwired" schlägt ebenfalls in die Kerbe, offenbart die Stärke der Band in längeren Stücken, weil hier die Gitarren mehr Arbeit leisten. Da verrät das wirklich coole Anfangsriff von "We Are All Left Here To Die" schon, dass der Song eine längere Spielzeit aufweist… . Wer Steelwing schon immer mochte, wird auch "Reset, Reboot, Redeem" mögen. Mit der geilen Doppelgitarre a la Iron Maiden und der guten Undergroundproduktion behalten sie auf jeden Fall mindestens einen Fuß am Boden, und das ist auch gut so. Mit dem anderen tun die Schweden einen kleinen Schritt aus dem traditionellen Metal hinaus in die Neuzeit. Eine krasse Wandlung wie bei Alpha Tiger muss man jedoch nicht befürchten.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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