KETZER - Es wird noch heisser und heller brennen!


Aus Bergisch Gladbach kloppt der Nachwuchsfünfer von Ketzer nun seinen Zweitling raus. Drei Jahre nach dem beachtenswerten Debüt von "Satans Boundaries Unchained" musste ein würdiger Nachfolger her, der es mit seinem Vorgänger aufnehmen kann. Und tatsächlich ist "Endzeit Metropolis" ein solches Werk geworden, das sogar noch einen draufsetzen kann. Crossfire sprach darüber mit Drummer Desecratör:

KETZER logo INTI 2012Joxe: Zunächst einmal Herzlichen Glückwunsch zu Eurem neuen Album „Endzeit Metropolis“, womit ihr ja einen Volltreffer gelandet habt. Ich nehme mal an, die ersten Reaktionen darauf sind durch die Bank positiv? 

Desecratör: Danke. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel Zeit, Arbeit und Herzblut in dieses Album investiert und sind sehr froh, dass die Reaktionen bisher wirklich sehr positiv sind.

Joxe: Bitte nutze doch einmal die Gelegenheit, und stellt Euch unseren Lesern kurz vor.

Desecratör: Ketzer gibt es seit 2003. Nächstes Jahr steht also ein Jubiläum an. Musikalisch hat sich in diesen zehn Jahren einiges getan und tut sich immer noch. Das erste komplette Album erschien 2009 und zeigte, wohin der Weg geht. Anfang dieses Jahres haben wir unser neues Album „Endzeit Metropolis“ veröffentlicht. „Satans Boundaries Unchained“ (das Debüt, Anm. d. Red.) war der Anfang einer Reise durch eine brennende Welt, die auf Endzeit Metropolis, wenn auch aus einer anderen Sicht, fortgesetzt wird. Es geht um Ästhetik, Macht, Dekadenz und Auflösung.

Joxe: Fasse doch bitte einmal zusammen, was in den letzten drei Jahren, nach dem Release Eures Debüts bis jetzt, bei Ketzer Wichtiges, Aufregendes, Aussergewöhnliches passiert ist. Vielleicht habt ihr auch eine komische Anekdote?

Desecratör: Am wichtigsten waren sicherlich die Konzerte, die wir in diesen drei Jahren gespielt haben. Neben tollen Einzelshows haben wir einige unvergessliche Festivalgigs gespielt und sind quer durch Europa getourt. Dadurch ist ein enger Kontakt zu Iron Bonehead entstanden, bei denen wir ja jetzt unter Vertrag sind. Der Labelwechsel war ein wichtiger Schritt, wenn auch kein ganz Einfacher. Das Beste war es, Menschen zu treffen, die man mit seiner Musik erreicht und bewegt hat. Komische Anekdoten gibt es natürlich. Da wir einen Großteil unserer freien Zeit gemeinsam verbringen, haben die meisten allerdings nicht direkt etwas mit der Band zu tun und gehören nicht ins Internet.

Joxe: Ihr habt Euch musikalisch gut weiterentwickelt. Worin seht ihr die Unterschiede zwischen Eurem ersten und zweitem Album?

Desecratör: Die Lieder auf „Satans Boundaries Unchained“ sind teilweise kurz vor den Aufnahmen, teilweise aber auch schon in der Demo Phase der Band entstanden. Es handelt sich also im Prinzip um eine Sammlung der besten, bis dahin gesammelten Songs. Was unser neues Album „Endzeit Metropolis“ davon unterscheidet, ist die Tatsache, dass hier alle Songs unmittelbar nacheinander und aus einem ähnlichen Gefühl heraus entstanden sind und so das Album ein durchdachtes, homogenes Gesamtes ergibt. 

Joxe: Wie schreibt ihr Eure Songs, jeder für sich zu Hause, oder zusammen im Proberaum?

Desecratör: Die Songs stammen alle aus der Feder unseres Gitarristen Executor. Er kommt mit den Ideen in den Proberaum, wo gemeinsam an Details gearbeitet wird.

Joxe: In den epischen Track „He, Who Stands Behind The Rows“ habt ihr alle Eure Trademarks gepackt. Ein sehr kurzweiliger Song, mein Favorit auf dem Album. War es Eure Intention, in den epischen Bereich zu gehen, oder passierte das eher zufällig?

Desecratör: Geplant war das nicht. Der Song entstand spontan und gehört zu den ältesten auf dem Album. Live Premiere hatte er ja schon 2010 auf dem Party San Open Air.

Joxe: Wo habt ihr aufgenommen und wer hat produziert?

Desecratör: Um Kosten zu sparen, haben wir Gitarren, Bass und Gesang in Eigenregie aufgenommen. Für die Schlagzeugaufnahmen, Mixen und Mastern waren wir im  Klangschmiede Studio E99 von Markus Stock. Markus dürfte dem ein oder anderen durch seine Band ‚The Vision Bleak’ und seine langjährige Arbeit als Produzent (u.a. Secrets Of The Moon) bekannt sein. Er ist ein absoluter Profi und hat eine fantastische Arbeit geleistet. Auch menschlich waren wir voll auf einer Wellenlänge, was die Zeit im Studio sehr angenehm gemacht hat. Außerdem befindet sich das Studio im schönen Oberfranken,  wodurch wir nach getaner Arbeit die Möglichkeit gehabt hätten, uns an der beschaulichen Natur zu erfreuen….hätten wir nicht  zu Beginn der Woche den örtlichen Getränkemarkt leergekauft.

Joxe: Sagt mal ein paar Worte zum Cover. Ein so schlichtes Artwork hätte ich nun nicht erwartet. Wer war dafür verantwortlich, und was soll es aussagen? 

Desecratör: Das Cover stellt das lyrische Konzept von Endzeit Metropolis in visualisierter Form dar. Die Idee stammt von uns und wurde von Andrei Bouzikov, der auch für das Cover unseres ersten Albums verantwortlich ist, hervorragend umgesetzt.

Joxe: Ihr habt Fans in Lagern des Thrash und Black. Wo seht ihr Euch stilistisch zu Hause, und welche Bands sind Eure Vorbilder?

Desecratör: Wir machen uns wenig Gedanken um Genres und Stile. Black/Thrash Metal beschreibt die Musik die wir spielen sicherlich am besten, aber im Prinzip sind wir einfach eine Metal Band. Vorbilder gibt es einige, allen voran Legenden wie Black Sabbath, Led Zeppelin oder Iron Maiden. Aber auch Bands wie Joy Division oder Pink Floyd sind Inspirationen, was man natürlich nicht unbedingt hört.

KETZER desecratör INTI 2012Joxe: Ein gewisser Chefredakteur des wichtigsten Printmediums im Heavy Metal ist bekennender Fan von Euch. Da wird doch sicher über einen Auftritt beim Rock Hard Festival spekuliert?

Desecratör: Spekuliert wird da von unserer Seite aus eigentlich nicht. Wir haben ja 2010 schon dort gespielt, was eine tolle Erfahrung war. Sollte eine Anfrage kommen, wären wir natürlich sofort wieder dabei!

Joxe: Ihr spielt am 24. März 2012 einen Releasegig im Essener Turock, zusammen mit Nocturnal, Antichrist, Alchemyst und Diabolical Imperium. Wer hat denn dieses erlesene Line-Up zusammen gestellt? Und was dürfen wir erwarten? 

Desecratör: Da es unsere Release Party ist, sind wir auch für die Bands verantwortlich, die an dem Abend spielen. Wir haben drauf geachtet, ein passendes und hochwertiges Line Up zusammenzustellen, was uns unserer Meinung nach auch gelungen ist. Mit Nocturnal und Diabolical Imperium verbindet uns ja auch eine enge Freundschaft, natürlich auch weil ich in beiden Bands schon gespielt habe. Was unsere Show an dem Abend angeht, dürfen sich die Zuschauer auf eine lange Setlist, bestehend aus neuen und alten Songs freuen. Das ganze wird voll und ganz in Sinne der Ästhetik von Endzeit Metropolis stehen! Lasst euch überraschen. Die Bühne wird brennen!

Joxe: Was steht bei Ketzer neben Festivalauftritten als nächstes an, mehr Konzerte oder gar eine Tour?

Desecratör: So sieht’s aus. Wir werden versuchen, den Anbruch der Endzeit in so vielen Städten wie möglich zu verkünden. Was eine Tour angeht, planen wir zur Zeit. Konkret ist allerdings noch nichts.

Joxe: Okay, zum Schluss habt ihr hier die Möglichkeit, ein paar Worte an Eure Fans zu richten

Desecratör: Die Reaktionen auf unser erstes Album waren sehr motivierend, was sich im Bezug auf unser neues Werk bisher fortsetzt! Dafür bedanken wir uns bei allen die uns unterstützt haben. Ob es das Besuchen eines unserer Konzerte oder ein Plattenkauf war, beides gibt uns die Mittel, die Sache noch größer werden zu lassen. Wir freuen uns riesig auf die kommenden Konzerte und werden mit derselben Energie wie bisher versuchen, die Welt zu erobern. Wir wissen, dass wir das „Fire To Conquer The World“ besitzen und versprechen, dass es noch heller und heißer als jemals zuvor brennen wird! 

 



Autor: Joxe Schaefer