KAMCHATKA - LONG ROAD MADE OF GOLD
Label: | DESPOTZ |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 41:44 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nach der letztjährigen Scheibe "The Search Goes On" des schwedischen Blues-Rock-Trios, welches bei mir ganz easy einen Spitzenplatz in den Top-Ten erreichte, war ich auf ihre neue Longrille "Long Road Made Of Gold" mehr als gespannt. Und um es vorweg zu nehmen, die Rhythmusfraktion mit Per Wilberg (Bass) und Tobias Strandvik (Drums) stampft wie eh und je und die Stimme und geilen Riffs von Thomas "Juneor" Andersson haben nichts an Groove und Feeling verloren. In der Summe bleibt das sechste Album jedoch unter meiner zugegebenermaßen auch hoch gesteckten Erwartungen merklich zurück. "Take Me Back Home" überrascht mit einem intronalen Banjo im Westernstyle und geht dann in eine fett groovende Nummer mit einem klasse Sechssaiter, Soli zum Niederknien und einen befreit aufsingenden Juneor über. "Get Your Game On" treibt voran mit roughen Drums, starken Hookes und einem klasse Mitmachrefrain. Eigentlich ganz einfach und voll straight und im Mittelteil ein feinstes Solo. "Made Of Gold" setzt wieder ein bisschen auf Southern und viel Sleaze Rock. Auf "Human Dynamo", einem insgesamt eher im Midtempo gehaltenen Song mit allerdings fetzigen Breaks im 70er Style und bei "Slowly Drifting Away", einem eher schleppenden, leicht doomigen Track, dürfen wir ausnahmsweise mal den Vocals von Per Wilberg lauschen, dessen etwas klarere Stimme hier wie "Arsch auf Eimer" passt. Beide Songs überzeugen wieder mit tollen Gitarren. "Long Road" startet mit geil verzerrter Gitarre im Countryflair und ist ansonsten sinnbildlich für einen langsamen, tragenden Blues. Höchst ungewöhnlich kommt der Rausschmeißer "Devil Dance" dann ziemlich proggig daher und erinnert im Mittelteil irgendwie an eine alte, abgegriffene Nummer von Status Quo. Sicherlich nicht ideal, die schwächste Nummer an das Ende des insgesamt aber immer noch überzeugenden Outputs zu stellen.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey