SYMPHONY X - UNDERWORLD


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2015
Running Time:63:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

Symphony X sind eine Progressive Power Metal-Band aus den USA und schon seit 1994 aktiv. Bis auf Bassist Mike LePond, der 1999 zur Band stieß, sind noch alle aus der Original-Besetzung mit dabei. Auf ihren beiden Alben, die zunächst lange nur in Japan als teure Importe erhältlich waren, klangen sie noch Power Metal-lastiger, eingängiger und ein bisschen mit alten Stratovarius vergleichbar. Ab dem dritten Album “The Divine Wings Of Tragedy” wurde die Musik jedoch abstrakter. Gab man sich auf “V” dann eher neoklassisch, halten aber seit “The Odyssey” ein Niveau. Die Mucke wurde von nun an härter und gitarrenlastiger. Die Riffs waren hart und knackig, ja sogar zeitgemäß, ohne uns jedoch mit trendigen Einflüssen zu nerven. Aber Symphony X waren sowohl progressiv als auch heavy. Neben gradlinigen, geilen Riffs gab es immer wieder auch verzwickte Breaks, die den Hörer beim Headbangen im Takt aus dem Konzept brachten, immer unterlegt von Russell Allens geilen, kraftvollen und immer melodischem Gesang. Und auf ihrem neuen, mittlerweile neunten Album “Underworld” hält man an dieser Linie fest: zeitgemäß, riffbetont, melodisch, melancholisch, mit kniffligen Breaks und mystischen Texten gibt es nach einem zweiminütigen Intro noch zehn weitere Songs, die alle zwischen fünf und neun Minuten dauern. Es ist also das dritte Album in Folge, das ohne ein Magnus Opus mit dreizehn bis zwanzig Minuten Spielzeit auskommt. Auch hat man das Gefühl, dass die Musik nicht mehr ganz so kompliziert und eher kompakter ausgefallen ist. Aber auch hier drin steckt wieder viel Herzblut und viel Liebe zum Detail. Symphony X-Fans werden es ohnehin lieben, aber vielleicht erreichen sie dieses Mal auch ein paar Leute, denen die Band sonst etwas zu freakig war.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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